Hiroshima mon amour
Mit dem Namen Hiroshima verbindet man unmittelbar den Abwurf der Atombombe und all ihren Konsequenzen für Mensch und Umwelt. 1957, also lediglich 12 Jahre nach dem atomaren Schlag, treffen zwei ganz verliebte Herzen in dieser geschundenen Stadt aufeinander. Die genaueren Umstände, also warum gerade die französische Schauspielerin (Emmanuéle Riva) die sich hier zum Dreh eines Films eingefunden hat und der japanische Architekt (Eiji Okada) einander finden, bleiben wie die Namen der Hauptfiguren im Dunkeln. In sehr gelungenen, so stilsicher wie poetisch daherkommenden Schwarzweiß-Bildern zeichnet Alain Resnais nun diese zum Scheitern verurteilte Liebschaft nach, ohne dabei die noch immer über der Stadt schwebende Katastrophe auszuklammern. Vor allem zu Beginn scheut er sich nicht, mit teils drastischen Bildern deren Ausmaß zu zeigen. So gut die Grundidee des Films ist und der optische Rahmen auch gelungen ist – spätesten bei den Dialogen werden sich die Geister scheiden. Eine normale Konversation zwischen den beiden scheint nicht möglich gewesen zu sein, weshalb man sich mit sehr geschwollenen, künstlich wirkenden Liebesbekundungen umgarnt, die, wie rückblickend so einiges aus der Nouvelle Vague doch nur billig aufgesetzt wirken. Was der Regisseur damit ausdrücken möchte, bleibt schwer fassbar – ein direkterer Weg wäre definitiv möglich und auch besser gewesen. Dem zum Trotz bringt “Hiroshima Mon Amour” einiges an Interessantem zu bieten, was den Film auch heute noch sehenswert macht.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Hiroshima mon amour Land: Frankreich, Japan Jahr: 1959 Regie: Alain Resnais Darsteller: Emmanuelle Riva, Eiji Okada, Stella Dassas Weitere Infos: IMDB, Amazon
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