Heaven’s Gate
Regisseur Michael Cimino widmet sich in seinem Spätwestern, der Plot spielt 1890, einem interessanten Thema, das man so wohl noch nicht auf der Leinwand gesehen hat – und das aus vielerlei Gründen. In den Ausläufen des 19. Jahrhunderts scheint ein neuerlicher Run auf das gelobte Land Amerika eingesetzt zu haben. Vor allem Leute aus Osteuropa wollen ihr eigenes Glück schmieden und kommen scharen- bzw. karrenweise, um sich in dem weitläufigen Land niederzulassen. Gegen diese Einwanderer haben aber ganz besonders die alteingesessenen Rancher etwas, die ihr Land offenbar nur mit ihren Herden teilen wollen. Platz wäre eigentlich für alle vorhanden und so bleibt die eigentliche Ursache für das, was dann folgt, mehr oder weniger nebulös. Der Hass der Rancher geht so weit, das sie eine systematische Jagd auf die Neuankömmlinge starten und jeden, der ihnen nicht in den Kram passt, kurzerhand über den Haufen schießen. Lediglich Sheriff James Averill (Kris Kristofferson) stellt sich auf die Seite der Angegriffenen. Was sich hier als recht unterhaltsamer Western liest, entpuppt sich als äußerst langatmiger, langweiliger und in der Summe alles andere als packender Film. Und das von dem gleichen Regisseur, der kurz zuvor “The Deer Hunter” abgedreht hat – man mag es nicht glauben. Die Kulissen sind noch das einzig Gute an der Sache, wobei sich das Desaster an irgendeiner einzelnen Schwäche gar nicht festmachen lässt. Angefangen mit dem zähen Plot, der eine Ewigkeit braucht, bis er in die Gänge kommt über das lächerliche, mickrige Schauspiel der Protagonisten bis hin zum schmalbrüstigen Finale. Kein Wunder also, dass “Heaven’s Gate” als eines der größten finanziellen Desaster der Filmgeschichte gilt – und das völlig zurecht.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Heaven’s Gate Land: USA Jahr: 1980 Regie: Michael Cimino Darsteller: Kris Kristofferson, Christopher Walken, John Hurt Weitere Infos: IMDB, Amazon
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