Hass – La Haine
Es wurde aber auch Zeit, dass jemand einen Film über dieses Thema dreht: Vergleichbares aus den USA gibt es ja wie Sand am Meer, so dass Ghettofilme dort fast schon ein eigenes Genre darstellen. Denn dass die sozialen Probleme in Europa und Amerika sich ähneln ist traurige Realität. So kämpfen sich die drei Leidensgenossen Vinz (Vincent Cassel), Hubert (Hubert Koundé) und das Plappermaul Saïd (Saïd Taghmaoui) durch ihr tristes Pariser Vorstadtviertel, das wenig mehr zu bieten hat als Drogen und Gewalt. Die Lage verschärft sich gewaltig, als die Viertelbekanntschaft Abdel von der Polizei vermöbelt wird und schwer verletzt im Krankenhaus landet. Vinz findet eine Polizeiknarre, die ein Cop bei Ausschreitungen verloren hat. Dadurch fühlt er sich stark und sieht die Möglichkeit, der verhassten Polizei eins reinzudrücken, sofern Abdel tatsächlich abdanken sollte. Und tatsächlich: Abdel stirbt, die Lage eskalkiert. Doch die Reaktionsmöglichkeiten sind stark begrenzt: was bleibt, wenn man sein ganzes Leben in einem Viertel fristet, auf das die Pariser Innenstädter nur spucken? Es ist Mathieu Kassovitz hoch anzurechnen, das er mit seinem Schwarz/Weiß-Film “La Haine” ein so brisantes wie aktuelles Thema angepackt hat. Gerade in Anbetracht dessen, dass sich die Situation – der Film ist aus dem Jahr 1995 – in der Zwischenzeit kein bisschen gebessert zu haben scheint. Wichtig sei nicht der Flug, sondern die Landung, sagt zu Beginn eine Erzählerstimme. So wie die Dinge zur Zeit stehen, dürfte das eine ziemlich harte Landung werden – davon erzählt dieser Film.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: La haine Land: Frankreich Jahr: 1995 Regie: Mathieu Kassovitz Darsteller: Vincent Cassel, Hubert Koundé, Saïd Taghmaoui Weitere Infos: IMDB, Amazon
Redaktion:
einer der besten filme aller zeiten wie ich finde. schon allein wie die schauspieler sich für den film vorbereiet haben, ist er lobenswert. der film zeigt die realität ohne zu übertreiben. und der s/w touch gibt den film eine gewisse stärke.