Half Nelson
Wieder einmal schwappt ein ziemlich interessantes Spielfilmdebüt aus Übersee in deutsche Lande. Dabei sind die Zutaten, die Ryan Fleck für seinen Erstling zusammenbraut, nicht gänzlich neu. Dan Dunne (Ryan Gosling) ist Lehrer an einer Brooklyner Schule, die man hierzulande wohl als Problemschule bezeichnen würde. Davon lässt er sich aber nicht weiter beeindrucken und findet mit seiner schlicht und einfach authentischen Art den richtigen Weg, um seinen Schülern den benötigten Stoff zu vermitteln. Das bringt ihm hohes Ansehen bei den Schülern ein, nicht zuletzt weil ihm Hautfarbe und soziale Herkunft völlig egal sind. Wie sich aber herausstellt, ist Dan weit mehr von den Schülern abhängig als diese von ihm. Denn er hat ein nicht unerhebliches Drogenproblem, das er nicht in den Griff bekommt und eigentlich auch gar nicht bekommen will. Vor allem die frühreife 13-jährige Drey blickt hinter Dans Fassade, ohne das drohende Unheil jedoch abwenden zu können. Was “Half Nelson” gut zu Gesicht steht ist der Umstand, dass er authentisch wirkt. Keine Gutmenschen-Verbesserungs-Parolen, die das System angreifen, unter dem Lehrer und Schüler zu leiden haben, auch auf Sentimentalitäten wird vollständig verzichtet. Stattdessen liegt der Fokus ganz auf der Hauptfigur, die von Ryan Gosling so perfekt verkörpert wird, dass er dafür immerhin eine Oscarnominierung erhalten hat. Was dem Film etwas abgeht ist die letzte Konsequenz, etwas Eigenes zu schaffen, was wiederum dazu führt das man wenig überrascht wird, wenngleich – soviel sei verraten – das Ende offen bleibt.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Half Nelson Land: USA Jahr: 2006 Regie: Ryan Fleck Darsteller: Ryan Gosling, Anthony Mackie, Shareeka Epps Weitere Infos: IMDB, Amazon
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