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Gosford Park

Freitag, 9. Juli 2010 · Autor: Mr. J.

gosford_park_sceneIn den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts hat der englische Adel schon einiges an Glanz und Glorie eingebüßt. Dennoch gibt es diese Schicht natürlich noch immer und sie versucht auch, die alten Rituale und festgefahrenen Formen zu bewahren. Der Hausherr thront am Kopfende des Tisches und je näher man bei ihm sitzt, desto höher muss der eigene Stand sein. Dieses System setzt sich auch bei der nicht minder eingebildeten Dienerschaft fort. So trifft sich eine erlauchte Gesellschaft in einem wahrlich großartigen Prachtbau von Sir McCordle (Michael Cambon) und dessen Frau zur Jagd. Dass sich die Herrschaften nicht wirklich grün sind, merkt man allerspätestens dann, als der Hausherr ermordet in seinem Arbeitszimmer gefunden wird und natürlich keiner weiß, wer damit etwas zu tun haben könnte. Die große Qualität von Robert Altmans Film zeigt sich vor allem durch seine Darstellung der vielen kleinen Krisen- und Konfliktgebiete zwischenmenschlicher Natur, die zu keiner Zeit störenden Einfluss auf den Filmrhythmus haben, sondern sich vielmehr gekonnt ergänzen. Die eigentliche Handlung, die Suche nach dem Mörder, gerät da zwar ganz schnell in den Hintergrund, was aber nicht weiter schlimm ist, da dieser Handlungsstrang sowieso der am wenigsten innovative ist. gosford_park_coverSo gelingt Altman mit “Gosford Park” eine sehenswerte Studie des englischen Adels uns dessen Personal, die durch eine flotte Erzählweise und einige gute Dialoge besticht.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Gosford Park Land: England, USA, Italien Jahr: 2001 Regie: Robert Altman Darsteller: Maggie Smith, Michael Gambon, Kristin Scott Thomas, Ryan Phillippe Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★★★☆☆☆ 

VN:F [1.9.2_1090]
Leser: 7.0/10 (1 Bewertung eingegangen)
Gosford Park, 7.0 out of 10 based on 1 rating

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