Gangster Squad
Was Ruben Fleischer – bekannt geworden mit Komödien wie “Zombieland” oder “30 Minuten oder weniger”- hier fabriziert hat, ist weniger ein eigenständiges Werk als vielmehr eine stumpfe Aneinanderreihung sämtlicher Gangster-Film-Klischees aus den letzten 50 Jahren. Im Grunde sieht man nichts anderes als einen Aufguss von De Palmas “Untouchables”. Gangsterboss Mickey Cohen hält ganz Los Angeles im Würgegriff – bis der toughe Sergeant John O’Mara (Josh Brolin) dem organisierten Verbrechen mit einer kleinen, bunt zusammengesetzten Spezialeinheit den Kampf ansagt. Die Geschichte wird ohne nennenswerte Besonderheiten geradelinig abgespult, so dass der große Showdown in Form eines ehrenhaften Faustkampfes (natürlich!) samt angehängtem Super-Happy End (natürlich!) niemanden ernstlich überrascht. Noch einfacher als die altbacken wirkende Gut-Böse-Moral sind die Figuren gehalten, die schon fast mehr an Comic-Charaktere erinnern als an echte Menschen. Bestes Beispiel: Sean Penn als Mickey Cohen, der mit seinem Make-Up nicht nur aussieht wie eine Witzfigur sondern sich auch relativ schnell als eine solche entpuppt und der gut flutschenden Polizeiarbeit wenig bis nichts entgegenzusetzen hat. Überhaupt, O’Maras Sondereinheit. Ein Nerd mit schmaler Brust und großer Brille, ein eleganter Womanizer, ein granteliger alter Kunstschütze, ein messerwerfender Schwarzer, dazu noch ein leicht tollpatschiger, aber redlich bemühter Mexikaner … sagen wir mal so: es gibt Superheldencomics, die diffiziler gehalten sind als dieser letzten Endes komplett vergessenswerte Genrebeitrag.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Gangster Squad Land: USA Jahr: 2013 Regie: Ruben Fleischer Darsteller: Sean Penn, Ryan Gosling, Emma Stone, Josh Brolin Weitere Infos: IMDB, Amazon
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