Freunde mit gewissen Vorzügen
Will Gluck hat bereits 2010 mit “Einfach zu haben” bewiesen, dass er auch einem angestaubten, wie auch eigentlich kitschbeladenem Genre, wie der HighSchool-Teenie-Komödie, noch etwas Frisches abgewinnen kann. Dasselbe versucht er nun auch mit der romantischen Komödie. In der ersten Hälfte läuft im Großen und Ganzen alles recht ansehnlich: Justin Timberlake (überraschend solide) und Mila Kunis (Megan wer?) harmonieren einfach perfekt auf der Leinwand und liefern sich witzige Dialog – und später natürlich auch Bettgefechte, die nichts an gegenseitiger kumpelhafter Frechheit missen lassen und auf diese Weise gut zu unterhalten wissen. Gerade Mila Kunis weiß mit ihrer forschen, aber doch buddyhaften Art und Weise ihren Kollegen regelmäßig an die Wand zu spielen. Leider nur driftet der Film in der zweiten Hälfte dann erwartungsgemäß wieder in alte, vorhersehbare Gefilde ab, und wie so oft weicht der Witz dem Schmalz, ohne dass die Geschichte noch irgendwelche überraschenden Haken schlagen würde. Ebenfalls nervig sind einige Nebenrollen. Richard Jenkins als vom Alzheimer getroffener Vater geht ja noch durch, aber Woody Harrelson als schwuler Sportredakteur ist einfach nur unpassend zotig, overactend und hat dem Film insgesamt eigentlich überhaupt nichts hinzuzufügen außer sehr, sehr platte Witze. Und Patricia Clarkson als leicht nymphomane Mutter spielt im Grunde genau dieselbe Rolle wie schon bei “Einfach zu haben”. Unterm Strich ist “Freunde mit gewissen Vorzügen” nur in der ersten Hälfte erfrischend, danach setzt der Fäulnisprozess dann doch ein.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Friends with Benefits Land: USA Jahr: 2011 Regie: Will Gluck Darsteller: Mila Kunis, Justin Timberlake, Patricia Clarkson Weitere Infos: IMDB, Amazon
Redaktion:
Kommentar zu diesem Beitrag
Kommentare abonnieren