For Queen & Country
Reuben (Denzel Washington) kehrt nach einem jahrelangen Einsatz auf den Falklandinseln nach London zurück. Wo in weiter Ferne im Kampf zwischen Briten und Argentiniern noch Kameradschaft und vor allem klare Gegner und Grenzen herrschten, tun sich in der versifften Arbeitersiedlung zuhause ganz andere Probleme auf. Arbeitslosigkeit, Drogen und fehlende Perspektiven prägen einen Alltag, in dem die IRA zusätzlich für Zündstoff sorgt. In der Truppe mag der Soldat noch Anerkennung gefunden haben, in diesem Betonmoloch nicht. Gewisse Parallelen zu amerikanischen Filmen mit dieser Problematik – ein Soldat, der nach einem Einsatz keinen Fuß mehr auf den Boden bekommt ist ja ein gern gewähltes Thema – lassen sich in diesem Streifen von Martin Stellmann klar ausmachen. So verwundern die Stimmungsschwankungen kein Stück sondern rufen lediglich Bilder bekannterer Filme in den Kopf. Was “For Queen and Country” auszeichnet ist sein pessimistischer Grundton der sich Stück für Stück zu einem ausweglosen Konzert von Desastern verwandelt, bei dem es für alle Beteiligten kein gutes Ende nehmen kann. Zuträglich ist diesem Eindruck das gut gewählte Setting, ein wahres Dreckloch in der Londoner Vorstadt, das den perfekten Rahmen für die haltlosen Protagonisten gibt. Kein Meisterwerk, aber zumindest einmal ein etwas anderer Blick – auch auf den Konflikt um die Falklandinseln, einem Thema, zu dem es wohl noch viele Filme geben wird.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: For Queen & Country Land: UK, USA Jahr: 1988 Regie: Martin Stellmann Darsteller: Denzel Washington, Dorian Healy, Sean Chapman Weitere Infos: IMDB, Amazon
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