Five Easy Pieces – Ein Mann sucht sich selbst
Es gab Zeiten, da war Jack Nicholson mehr als das breite, feiste Grinsen das man mittlerweile fast schon automatisch mit ihm verbindet. In “Five Easy Pieces” sehen wir ihn unter der Regie von Bob Rafelson (”The Postman Always Rings Twice”) in einem recht anspruchsvollen Film aus der aufkeimenden New-Hollywood-Ära. Robert Dupea ist Sprössling des Großbürgertums und ein hochbegabter Pianist. Eigentlich. Denn er schlägt kein Kapital aus seiner Herkunft: verdingt sich seinen Lebensunterhalt mit einfachen Arbeiterjobs, hält sich eine Freundin weit unter seinem intellektuellen Niveau und weiß generell nicht so recht, wohin im Leben: ein Mann sucht sich selbst. Dann steht der Tod des Vaters kurz bevor, auf einem Familientreffen spitzt sich die existenzielle Krise zu. Als Außenseiterfilm funktioniert “Five Easy Pieces” (Name eines Etüdenbuchs für Klavierschüler) dank starker Dialoge und eines charismatisch aufspielenden Nicholson wirklich gut. Aber Rafelsons Zweitwerk bleibt auch einiges schuldig: weil er in der Schilderung der Welt, in der diese streunende Seele nicht zurechtkommt, zu plakativ bleibt. Das wird immer dann deutlich, wenn Dupea auf unglaubwürdige, überzogen wirkende Figuren trifft, die wohl die unterschiedlichen Rollenangebote der Gesellschaft darstellen sollen.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Five Easy Pieces Land: USA Jahr: 1970 Regie: Bob Rafelson Darsteller: Jack Nicholson, Karen Black, Lois Smith Weitere Infos: IMDB, Amazon
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