Fellinis Stadt der Frauen
Frauen. Diesen faszinierenden Geschöpfen ist auch der lüsterne Schürzenjäger Snaporaz (Marcello Mastroianni) verfallen. Gelockt von den wohlproportionierten Reizen einer Zugbekanntschaft folgt er dieser – ohne groß nachzudenken – wohin in seine ungestüme Männlichkeit führt. Getrieben von Erinnerungen und Begierden, beginnt eine Odyssee der ganz besonderen Art, die unseren Casanova in so manche prekäre Situation bugsiert. Ob es sich nun um eine Horde schriller Emanzen handelt, oder das nicht ganz freiwillige Stelldichein mit einer altersgeilen Dame in einem Gewächshaus: seinen kultverdächtigen Schlachtruf “Smick-Smack, Smick-Smack” auf den Lippen, schafft es Snaporaz immer wieder aus der Klemme. Der Meister der Träume und des surrealen Moments, Federico Fellini, nimmt sich scheinbar spielend auch dieses alles andere als griffige Thema vor: Mannsein in Zeiten des Feminismus.
Was andernorts in akademischer Trockenheit verhandelt wird, findet sich bei Fellini in überspitzter, ins Lächerliche gezogener Form wieder, so dass man des Öfteren an sich halten muss, um nicht laut loszulachen. Der unglaubliche starke, abgeklärte Marcello Mastroianni haucht dem smarten Macho Snaporaz auf so beeindruckende Weise Leben ein, dass man gepackt und gespannt mit ihm in die skurrilen Traumwelten Fellinis eintaucht.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: La città delle donne Land: Italien, Frankreich Jahr: 1980 Regie: Frederico Fellini Darsteller: Marcello Mastroianni, Ettore Manni Weitere Infos: IMDB, Amazon
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