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Fantasy Filmfest Shorts

Montag, 5. Juli 2010 · Autor: Reiskorn

fantasy_filmfest_shorts_sceneDas gute an Kurzfilmen ist, dass sie kurz sind, weshalb man sich auch bei einem weniger gelungenen Vertreter dieser Filmsorte nicht über die großartig verschwendete Zeit zu ärgern braucht. Das schonmal als Pluspunkt vorweg, doch sind jetzt damit die 9 + 2 + 1 Kurzfilmchen (9 reguläre, 2 Bonus, 1 Musikvideo) denn wirklich schlecht? Keineswegs! Denn was einem bei dieser, ingesamt als gelungen zu bezeichnenden, Zusammenstellung geboten wird ist schon aus formaler Sicht einen Blick wert, der mit viel Abwechslung, aufgrund verschiedenster filmischer Herangehensweisen, belohnt wird. Neben eher typischer Hochglanz-TV-Werbespot-Optik bei “Itsy Bitsy”, gibt es auch den pseudo-dokumentarischen Vertreter (”Arbeit Für Alle”), eine wundervolle Hommage an den Stummfilm (”Der lauschende Tod”), welche mit niedlicher Stop-Motion-Tricktechnik gepaart wird, Stop-Motion-Technik im harmonischen Einklang mit Computeranimation (Musikvideo “Me”) oder auch nur Computeranimation (”Tadeo Jones”) oder den ganz schmutzigen, realistischen Vertreter, mit grobkörnigem und handkameraverwackeltem Bild (”Killing Time”). Inhaltlich hat man es ebenfalls mit einer netten Bandbreite zu tun, wobei, dem Fantasy Filmfest entsprechend, jedes Filmchen immer mindestens einen gruseligen, absurd-skurrilen, gewalt- oder fantasievollen Touch erhalten hat, wobei natürlich nicht immer die ganz große Auflösung
der Geschehnisse am Ende steht, was aber bei einem Kurzfilm durchaus zu verschmerzen ist. Stattdessen waren die Macher mal melancholisch, mal splattrig oder einfach nur ein klein wenig albern und manchmal auch vieles zusammen. “Arbeit Für Alle” liefert bspw. einen augenzwinkernden Beitrag zum Thema Arbeitsmarkt in Deutschland und steht in seiner Machart in der Tradition des berühmten “Staplerfahrer Klaus’ “, “Der Traurigste Junge Der Welt” ist einfach nur genau dies, während bei “Itsy Bitsy” einem Heiratsantrag eine fette Spinne im Wege steht. Andere Beiträge hätten dagegen noch mehr aus ihrer Idee machen können, “Meine Ninja-WG” ist, bei diesem Titel, eine leichte Enttäuschung und auch “Killing Time” weiß nicht so richtig pointiert zu funktionieren. Doch wenn beim meisterlich inszenierten “Monster” das Monster aus dem Schrank in seine Schranken zurück in den Schrank gewiesen wird und der Plot erst gruselnd, dann irgendwie belustigend daherkommt, dann darf man zu dem Urteil kommen, dass die versammelten Shorts mitnichten die Kinowelt aus den Fugen geraten lassen, fantasy_filmfest_shorts_coverjedoch so einiges über die Möglichkeiten des Filmmediums ausdrücken und dabei über weite Strecken einfach mal kurzweilig unterhalten.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Fantasy Filmfest Shorts Land: Deutschland, Spanien, England, USA, Kanada, Dänemark Jahr: 2010 Weitere Infos: Amazon

Redaktion:
★★★★★★★☆☆☆ 

VN:F [1.9.2_1090]
Leser: 6.0/10 (1 Bewertung eingegangen)
Fantasy Filmfest Shorts, 6.0 out of 10 based on 1 rating

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