Movies

Fahrraddiebe

Dienstag, 5. Februar 2013 · Autor: Mr. J.

fahrraddiebe_sceneHunger und mancherorts auch nacktes, greifbares Elend zeichnete die Nachkriegszeit aus – selbstredend auch in Italien. Die Gewinner, sprich die, die schon immer über genügend Kapital und Güter verfügt haben, und die Verlierer der Gesellschaft sind indes die gleichen geblieben. So herrscht auch im Rom des Jahres 1948 Mangel. Ein Job, und wenn er noch so einfach und schlecht bezahlt wäre, würde die Situation um einiges verbessern. Die Familie wäre versorgt, es gäbe genug zu Essen und nach Jahren des harten Sparens und Knapphaltens könnte man im Alter eventuell sogar die Ernte dieser Zeit des Verzichts genießen. So die Theorie. Antonio Ricci gehört zu diesem verarmten Ameisenheer der Tausenden, die für ein paar Lire jedwede Arbeit annehmen würden. Als ihm eines Tages tatsächlich eine Tätigkeit als Plakatkleber angeboten wird, scheint der Strohhalm zu einem besseren Leben zum Greifen nahe. Justament in dieser Glückseligkeit wird ihm das überlebenswichtige Fahrrad geklaut, ohne das er seinen Broterwerb wieder verlieren würde. Vittorio de Sica offenbart mit diesem großen Film des Neorealismus auf wundersame Art und Weise was dieses Genre so ausdruckstark macht. Top gecastete Laiendarsteller, eine interessante Handlung, fahrraddiebe_coverein gelungener Score (Alessandro Cicognini) sowie ein realistischer Abglanz der Realität, wie man ihn wohl nur in einer Dokumentation näher an den Zuschauer bringen könnte. “Fahraddiebe” ist praktisch ein formvollendetes echtes Drama (!) und muss von jedem Liebhaber des neorealistischen Films geschaut werden.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Ladri di biciclette Land: Italien Jahr: 1948 Regie: Vittorio De Sica Darsteller: Lamberto Maggiorani, Enzo Staiola, Lianella Carell Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★★★★½☆ 

VN:F [1.9.2_1090]
Leser: 7.5/10 (2 Bewertungen eingegangen)
Fahrraddiebe, 7.5 out of 10 based on 2 ratings

Kommentar zu diesem Beitrag