Ex Drummer
Von den höchsten Höhen eines Lebens, das keine Wünsche offen läst, macht sich der erfolgreiche Schriftsteller Dries (Dries van Hegen) in die Tiefen der belgischen Unterschicht auf, um der dortigen Bevölkerung aufzuzeigen, was sie letzten Endes doch für Dreck ist. Selbst als drei eher minderbemittelte Freaks von der Straße auf ihn zukommen und ihn bitten, in ihrer Band als Drummer mitzuspielen, schert er sich keinen Deut um deren Belange sondern sieht das Ganze eher als großes Experiment, bei dem er nur gewinnen kann. So proben sie auf das große Ziel hin, mit ihrer Band “The Feminists” bei einem Musik-Contest den ersten Platz abzuräumen – immer begleitet von den Dries’ bösen Kommentaren. Regisseur Koen Mortier schafft mit “Ex Drummer” eine politisch herrlich inkorrekte Sozialstudie, wie sie bitterböser nicht sein könnte. Dries, der als strahlender Anti-Held keine Gelegenheit auslässt, um zu zeigen wie sehr er sich vor der Unterschicht ekelt, ist ein wahrer Augenschmaus für alle, die den verklärten Gutmenschenblick satt haben, den so mancher Regisseur seinen Filmen aufsattelt. Kein lächerliches from zero to hero: jeder bleibt genau da, wo er hingestellt wurde. Und von da gibt es leider kein Entkommen. Passend dazu besticht der Film mit innovativen Kamera-Ideen und einem optimal passenden, punklastigen Score wie man ihn leider viel zu selten zu hören bekommt.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Ex Drummer Land: Belgien Jahr: 2007 Regie: Koen Mortier Darsteller: Dries Van Hegen, Norman Baert, Gunter Lamoot Weitere Infos: IMDB, Amazon
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