Es war Nacht in Rom
Wie verhält sich eigentlich eine Bevölkerung eines Landes im Kriegsfall? Obsiegt die Angst, dass die “aktuell Herrschenden” allwissend und allmächtig sind? Oder gibt es etwas zutiefst Menschliches, das jeder in sich hat und das dann, wenn es darauf ankommt, zum Vorschein kommt? Ganz konkret werden diese Fragen in Roberto Rossellinis “Es war Nacht in Rom” gestellt. Ein britischer und ein amerikanischer Soldat sowie ein Rotarmist werden kurz vor Rom versteckt. Dort können sie aber nicht bleiben und werden nach Rom auf eine Bühne über der Wohnung der sehr taffen Esperia (Giovanna Ralli) verfrachtet. Ein gefundenes Fressen für Spitzel der Nazis – oder aber eine Bewährungsprobe für jeden, der in Friedenszeiten den Mund zu weit aufgemacht und versprochen hat, dass er genau wenn eine solche Situation eintritt, auch Hilfe leisten wird. Wie man sich denken kann, ist die Gesamtsituation alles andere als einfach und eigentlich beinhaltet der Film ein Thema wie man es düsterer nicht inszenieren hätte können. Doch dieses Mal gönnt der Regisseur in einigen Phasen dem Ganzen etwas Humor bzw. auflockernde Szenen, die aber nicht unbedingt passen. Das man auf besagter Bühne nicht unbedingt in Schockstarre verweilen muss ist klar, nur sind Szenen wie zum Beispiel ein gemeinschaftlicher Tanz dann doch ein wenig “too much”. Irgendwie schafft es Rossellini mit “Es war Nacht in Rom” nicht gänzlich zu überzeugen, wobei man es unter dem Strich immer noch mit einem sehenswerten Film zu tun hat. Alleine der tollen Hauptdarstellerin Giovanna Ralli wegen.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Era notte a Roma Land: Italien, Frankreich Jahr: 1960 Regie: Roberto Rossellini Darsteller: Leo Genn, Giovanna Ralli, Sergej Bondartschuk Weitere Infos: IMDB, Amazon
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