Es war einmal in Amerika
In seinem letzten Werk aus dem Jahr 1984 fährt Sergio Leone wieder einmal schwere Geschütze auf, die ihm aber erneut weder einen Oscar noch sonst einen wichtigen Filmpreis einbringen. Dabei bietet die Story alles, was Cineastenherzen höher schlagen lassen dürfte. In Form von Rückblenden nähert sich Leone dem Leben von vier Freunden, die darauf aus sind, mehr als nur den üblichen Groschen zu verdienen und dabei von Kindesbeinen an nichts anbrennen lassen. Alle Mittel sind recht: während Noodles (Robert De Niro) sich dafür eine lange Haftstrafe einbrockt, lassen seine Kumpane die Zeit nicht ungenutzt verstreichen und bauen weiter ihr eigenes kleines Paradies auf. Wo sich Leone bei den Kindheitserinnerungen aus den 20er Jahren noch sehr viel Zeit mit dem Ausarbeiten der einzelnen Charaktere und ihrer Eigenarten gelassen hat, wird der Fokus in den späteren Jahren mehr und mehr auf Noodles und Max (James Woods) gerichtet. Joe und Jimmy, die beiden anderen im Bunde, werden schlicht ausgeklammert oder fielen vielleicht auch einem mürrischen Cutter zum Opfer – der Film geht ja immerhin 220 Minuten. Nicht nur dadurch leidet dieses weitschweifige Epos ein wenig. Vor allem die Hassliebe zwischen Noodles und Deborah (Elizabeth McGovern) bleibt schwer nachvollziehbar und stellt wohl den unnötigsten Teil des Films dar. Schwächen wie diese werden aber nicht zuletzt durch den einprägsamen Score von Ennio Morricone überdeckt, was “Es war einmal in Amerika” zu einem der größten Gangsterfilme der Geschichte macht.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Once Upon a Time in America Land: Italien, USA Jahr: 1984 Regie: Sergio Leone Darsteller: Robert De Niro, James Woods, Joe Pesci, Danny Aiello, Jennifer Connelly, William Forsythe Weitere Infos: IMDB, Amazon
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