Es geschah am hellichten Tag
Als in der Nähe eines Schweizer Dorfes ein kleines Mädchen tot im Wald gefunden wird, ist der Täter gleich überführt – glauben zumindest die einfachen Bauern. Als Sündenbock muss der einfache Hausierer Jacquier herhalten, der aber mit der ganzen Sache nichts zu schaffen hat und sich nur nicht richtig zu Wehr setzen kann. An die Unschuld des armen Krämers glaubt auch der Ermittler Matthäi (Heinz Rühmann), dem der Angeklagte einfach zu harmlos wirkt und der damit Recht behalten soll. Die Tat ist nicht die erste ihrer Art und und vieles deutet darauf hin, dass es sich allen Fällen um den gleichen Täter handelt. Doch was tun? Matthäi entschließt sich zu einem ganz perfiden Plan und legt eine Falle aus, die den gewünschten Erfolg verspricht, aber genauso gut gewaltig daneben gehen, unter Umständen sogar Menschenleben kosten kann. Im Gegensatz zu Fritz Langs “M – Eine Stadt sucht einen Mörder” verlegt Ladislao Vajda seine Triebtäterhandlung von der Großstadt mit all ihrer Bedrohlichkeit in die Einsamkeit des Schweizer Hinterlandes. Wie so oft, ist auch hier der Wald ein lebensfeindlicher, dunkler Ort, durch den man lieber schnell hindurchgeht. Die Einfachheit und Direktheit der Menschen und der sie umgebenden Natur fängt der Regisseur mit seinem 1958 entstandenen Film überzeugend ein. Heinz Rühmann nimmt man seine – ausnahmsweise einmal ernste Rolle – dagegen nur schwerlich ab, da man geradezu darauf wartet, dass er gleich sein Gesicht verzieht oder irgendeinen dummen Spruch vom Stapel lässt. Dafür überzeugt Gert Fröbe in der Täterrolle mit seiner verstörenden Art aber auf ganzer Linie. Erwähnung sollte auch der Umstand finden, das kein Geringerer als der bekannte Schweizer Autor Friedrich Dürrenmatt das Drehbuch zu “Es geschah am hellichten Tag” geschrieben hat.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Es geschah am hellichten Tag Land: Deutschland, Schweiz, Spanien Jahr: 1958 Regie: Ladislao Vajda Darsteller: Heinz Rühmann, Sigfrit Steiner, Gert Fröbe Weitere Infos: IMDB, Amazon
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