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Er

Freitag, 15. Oktober 2010 · Autor: Mr. J.

er_sceneMit “Er” blickt Luis Bunuel wieder einmal hinter die scheinheilige Fassade des Bürgertums. Dass es hinter dieser, so wird hier zumindest suggeriert, nicht viel zu entdecken gibt, schlägt sich letztlich auch auf den Film selbst nieder, den man nicht gerade zu den Meisterwerken des
Regisseurs zählen kann. In der Geschichte begibt sich der mexikanische Geldsack Francisco Galván de Montemayor (Arturo de Córdova) auf die Suche nach einer passenden Frau, was er bis dato einfach verschlafen hatte. Zumindest vordergründig ist er keine schlechte Partie: die Finanzen sind geregelt, die Manieren vortrefflich. Dass der gute Mann trotzdem nicht mehr ganz richtig im Kopf ist, bekommt die Auserkorene namens Gloria (Delia Garcés) jedoch bald zu
spüren, da Francisco krankhaft eifersüchtig auf alles und jeden ist. Warum, dass weiß keiner so genau und Bunuel lässt auch den Zuschauer darüber bis zuletzt im Unklaren. Eigentlich ist das aber auch ganz egal, denn der für Bunuels Verhältnisse äußerst altbacken und bieder wirkende Film entwickelt sich trotz einiger weniger Lichtblicke irgendwann zu einer Quälerei sondergleichen. er_coverWas parodistisch gemeint ist, erweckt häufig den Eindruck einer billigen Schmierenkomödie, die ein abruptes Ende gerunden hätte, wenn die Beteiligten einfach mal kurz den Kopf angeschaltet hätten, Gloria die Scheidung einreichen und Francisco sich zur Freude aller in die Klapse einliefern lassen würde.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Er Land: Mexiko Jahr: 1953 Regie: Luis Bunuel Darsteller: Arturo de Córdova, Delia Garcés Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★☆☆☆☆☆☆☆ 

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