End of Watch
Da ist ja einiges los im verstaubten South Central, Los Angeles. Aber eigentlich auch nicht. Das Übliche halt. Drogen, Gewalt und der restliche Auswurf, der in einer Millionenmetropole eben so anfällt. Es kann ja auch nicht jeder Gewinner sein. Aber selbst auf dieser großen Spielwiese der Möglichkeiten muss es eine ordnende Kraft geben: die Polizei. Manchmal herbeigesehnt, noch viel öfter gehasst, verrichtet sie ihren Dienst am Bürger ebenfalls am Rande des Möglichen. Die beiden Vorzeige-Cops Brian (Jake Gyllenhaal) und sein Partner Miguel (Michael Peña) machen da keine Ausnahme. Sie lieben ihren Job, gehen der Arbeit nicht aus dem Weg, sondern suchen sie regelrecht. So schlittern sie von einem Einsatz in den anderen – irgendwie erleben immer nur die beiden etwas Ausgefallenes – und verdienen sich so ihre Lorbeeren. Die familiären Probleme dürfen natürlich auch nicht zu kurz kommen, da sie doch einen wichtigen Bestandteil eines jeden Cop-Streifens darstellen. Mehr durch Zufall als durch Können gerät das Duo jedoch in eine üble Sache: sie legen sich mit einem mexikanischen Kartell an, was dieses selbstverständlich nicht auf sich sitzen lassen kann. Das große Problem der Filme zur Thematik “Polizei” ist, dass sich die Stoffe gleichen. Grundsätzlich Schlechtes kommt dabei nicht unbedingt herum. Dennoch, und das merkt man auch diesem Film von David Ayer (”Training Day”) an, fehlt oft der letzte, geniale Gedankenblitz, der dem Zuschauer zumindest suggeriert, etwas Neues zu sehen. Ayer versucht es mit einem hohen Einsatz von Handkameras, die in “End of watch” praktisch überall zu finden sind, sei es nun in den Händen von Polizisten oder eben denen der Gangster. Was jedoch einen realistischen Eindruck erwecken soll, wirkt gerade durch den Umstand, dass Hinz und Kunz so eine Digicam mitschleppen, unglaubwürdig. Filmen mit dem Handy – okay. Wer trägt aber bitte einen Digicam ständig mit sich herum und warum vor allem sollten das Gangster tun, die gerade einen Mord ausführen? Genau das ist aber das Problem dieses Films. Auf der einen Seite will er realistisch sein, auf der anderen jedoch fallen immer wieder Dinge auf, die absolut unglaubwürdig wirken. Immerhin harmonieren Gyllenhaal und Peña als Polizistenduo, was “End of Watch” zwar auch zu keinem “Muss”-, aber immerhin zu einem klaren “Kann”-film
macht.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: End of Watch Land: USA Jahr: 2012 Regie: David Ayer Darsteller: Jake Gyllenhaal, Michael Peña, Anna Kendrick Weitere Infos: IMDB, Amazon
Redaktion:
Kommentar zu diesem Beitrag
Kommentare abonnieren