Durst
Nach seiner Rache-Trilogie mit “Oldboy” als Höhepunkt und der eigenwilligen Liebesgeschichte “I’m a Cyborg, But That’s OK” widmet sich der Südkoreaner Park Chan-wook diesmal einem anderen klassischen Genre: dem Vampirfilm. Die Besonderheit von “Durst” besteht darin, dass es ein katholischer Priester ist, der hier vom unstillbaren Verlangen nach Blut befallen wird. Aus reiner Nächstenliebe stellt sich Sang-hyeon (Song Kang-ho, “The Host”) zunächst als Proband für ein wissenschaftliches Experiment zur Verfügung. Eine infizierte Blutkonserve ist es, die ihn zu einem Wesen der Nacht macht. Der innere Konflikt zwischen den alten Werten und der neuen Lust zu Töten, das Dilemma also, das schon Abel Ferrara in “The Addiction” abgehandelt hat, rückt hier relativ schnell zugunsten einer schaurigen Liebesgeschichte in den Hintergrund. Sang-hyeon macht die schöne Tae-joo zur Vampirin – und muss bald feststellen, dass sie ihn in Sachen Tötungsgeilheit bei weitem übertrifft. “Durst” ist herausragend fotografiert und geizt nicht mit außergewöhnlichen Kameraperspektiven. Nach einer ausgedehnten Exposition gibt es vor allem gegen Ende einige deftige Gewaltszenen und auch an schwarzem Humor lässt Park es nicht fehlen. Doch hätte man sich gerade von einem Filmemacher wie ihm eine etwas komplexere Handlung und mehr Tiefgang gewünscht.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Bakjwi Land: Südkorea Jahr: 2009 Regie: Park Chan-wook Darsteller: Song Kang-ho, Kim Ok-bin, Kim Hae-sook Weitere Infos: IMDB, Amazon
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