Drei Farben: Weiß
Karol (Zbigniew Zamachowski) lässt sich gegen seinen Willen von seiner Frau Dominique (Julie Delpy) scheiden. Der Grund dafür scheint auf den ersten Blick mehr als skurril zu sein: sie will die Trennung, weil die Ehe nie vollzogen wurde und es für sie verständlicherweise dazugehört, von ihrem Mann auf jede Art befriedigt zu werden. So kommt es, dass die Dame sämtliche Güter für sich beansprucht und Karol mit leeren Händen auf der Straße steht. Ohne Hab und Gut lebt’s sich nicht gut in Paris, und so beschließt er in seine Heimat, nach Polen zurückzukehren. Im Hinterkopf schon einen perfiden Plan, wie er es der Schrulle – die er trotz allem liebt – angemessen heimzahlen kann. Krzysztof Kieslowski stattet seine Beziehungskiste mit netten Einfällen und einer nicht zu übersehenden Schlagseite in Richtung schwarzer Humor aus, der aber nie zu penetrant in den Vordergrund rückt sondern eher dazu dient, die ein oder andere aussichtslose Situation zu entspannen. Dabei ist “Weiß” beileibe keine reine Komödie, vielmehr wird dem harten Leben, das in Polen herrscht (bzw. hier so gezeigt wird) durch diese augenzwinkernde Art das wenige Positive abgewonnen. Dieser Drahtseilakt zwischen den Genres ist schon so maches Mal in die Hose gegangen. Grund genug also, sich doppelt über dieses gelungene Werk zu freuen.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Trzy kolory: Bialy Land: Frankreich, Polen, Schweiz Jahr: 1994 Regie: Krzysztof Kieslowski Darsteller: Zbigniew Zamachowski, Julie Delpy, Janusz Gajos Weitere Infos: IMDB, Amazon
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