Drei Farben: Rot
Mit “Rot” beschließt Krzysztof Kieslowski seine “Drei Farben”-Trilogie mit einem paukenschlagartigen Drama, wie man es in dieser Form viel zu selten zu sehen bekommt. Dabei beweist der Regisseur ein weiteres Mal sein gutes Taktgespür. Nachdem das erfolgreiche Model Valentine (Iréne Jacob) nach einem anstrengenden Tag einen entlaufenen Hund anfährt, trifft sie das erste Mal auf dessen Besitzer, einen etwas seltsamen ehemaligen Richter (Jean-Louis Trintignant). Dieser Mann vertreibt sich die Restzeit seines Lebens mit dem zweifelhaften Hobby, über mitgehörte Telefonate seine Nachbarschaft auszuspionieren. Obwohl Valentin eigentlich nicht viel von dem Alten hält, entwickelt sich allmählich eine ungewöhnliche Freundschaft. Äußerst geschickt verknüpft Kieslowski die Wünsche, Träume und Zukunftsvisionen seiner Figuren zu einem absolut sinnigen Drama, das trotz parallel laufender Handlungsstränge nie überladen oder überkonstruiert wirkt. Damit bildet “Rot” den würdigen Schlußpunkt einer Trilogie, wie sie in dieser Form in der Filmlandschaft wohl einzigartig sein dürfte. Die einzelnen Teilen lassen sich auch völlig unabhängig voneinander anschauen, wobei es Kieslowski dennoch gelungen ist, ungezwungene Verknüpfungen zwischen den Filmen herzustellen.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Trois couleurs: Rouge Land: Frankreich, Schweiz, Polen Jahr: 1994 Regie: Krzysztof Kieslowski Darsteller: Irène Jacob, Jean-Louis Trintignant, Frédérique Feder Weitere Infos: IMDB, Amazon
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