Die zehn Gebote
Filmisches Monument oder doch eher ein verkorkster Mix aus biblischen Texten und den freien Interpretationen des Regisseurs Cecil B. DeMille? “Die zehn Gebote” aus dem Jahr 1956 ist kein Film für schnelle Schlüsse. Vorweg: wer hier eine textgetreue Nacherzählung aus der Bibel erwartet, wird enttäuscht werden. Sicherlich, wichtige Eckpunkte finden sich hier logischerweise schon, aber irgendwie scheint dem Regisseur die Figur des Moses etwas suspekt zu sein. Zumindest könnte man das vermuten, wenn man sieht, wie viel Zeit er seinem Film für die Szenerien in Ägypten gibt, bevor die weitaus relevantere Story mit dem Auszug und der langen Wüstenwanderung ins Gelobte Land einsetzt. Immerhin heißt der Film “Die Zehn Gebote” und nicht das Leben des jungen Moses am ägyptischen Königshof. Aber wie gesagt, DeMille nimmt sich die Freiheiten, die er will und siehe da: es ist ein sehenswerter Film entstanden. Dies liegt im Wesentlichen an den Effekten (vor allem die Teilung des Meers kann sich immer noch ohne weiteres sehen lassen) und den fast schon größenwahnsinnigen Bauten. Ganz zu schweigen vom hochkarätigen Cast – ob nun Charlton Heston als Moses oder Yul Brynner als arroganter Ramses nebst Edward G. Robinson alias Dathan – es macht Spaß, dem namhaften Aufgebot bei der Arbeit zuzusehen. Was am Ende hängen bleibt von diesem fast 4-stündigen Filmmonster? Ehrlich gesagt recht wenig. Wie das eben meistens der Fall ist bei Popcorn-Kino, ob nun ganz aktuell oder wie in diesem Fall aus den 50er Jahren. Doch immerhin, “Die Zehn Gebote” hat die Zeiten bis heute überdauert. Auch das kann man als Qualitätsmerkmal ansehen.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: The Ten Commandments Land: USA Jahr: 1956 Regie: Cecil B. DeMille Darsteller: Charlton Heston, Yul Brynner, Anne Baxter, Edward G. Robinson Weitere Infos: IMDB, Amazon
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Tags: Anne Baxter, Charlton Heston, Edward G. Robinson, Yul Brynner
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