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Die Valachi-Papiere

Donnerstag, 24. Mai 2012 · Autor: bdm

die_valachi_papiere_sceneÜber nicht weniger als drei Jahrzehnte erstreckt sich die Handlung dieses weniger bekannten Mafiafilms des dreifachen Bond-Regisseurs Terence Young. Den großen Verbrecher-Epen von Coppola, Scorsese oder Leone kann “Die Valachi-Papiere” trotzdem nicht ganz das Wasser reichen. Und das liegt leider auch an Wahl des Hauptdarstellers: Charles Bronson. Der Tatare hat zwar die Haare schön und spielt das, was er immer gespielt hat, wirkt in seiner etwas steifen Art zwischen all den Sizilianervisagen aber schlicht unauthentisch. Es reicht, ein Bild des echten Joe Valachi gesehen zu haben, um zu wissen woran es hier fehlt. Die Story selbst setzt in den frühen 60er Jahren hinter Gefängnistoren ein. Joe Valachi sagt als erster namhafter Pentito gegen die Cosa Nostra aus, die längst ein hohes Kopfgeld auf ihn ausgesetzt hat. In Rückblenden erzählt der Film die Geschichte einer schillernden Mafiakarriere vom Hilfsfahrer bis zum Vertrauten der innersten Zirkel. Das Ergebnis seiner Aussage: die sogenannten “Valachi-Papiere”, die zahllosen hochrangigen Gangstern, unter anderem auch Vito Genovese (stark: Lino Ventura) zum Verhängnis werden. Obwohl sein Film die Ereignisse bereits stark vereinfacht, bleibt Young angesichts der Fülle der Ereignisse keine Zeit, um in die Tiefe zu gehen. Ein ernstzunehmendes Biopic ist das hier weniger, eher eine atemlose, die_valachi_papiere_coverrasante Erzählung vom Aufstieg und Fall der einzelnen Bosse der amerikanischen Cosa Nostra. Ohne Vorkenntnisse durch das zwangsläufige Namenswirrwarr nicht immer leicht zu bewältigen, für Genrefreunde aber durchaus eine Empfehlung wert. Nur wie gesagt – keiner von den ganz Großen.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: The Valachi Papers Land: Frankreich, Italien Jahr: 1972 Regie: Terence Young Darsteller: Charles Bronson, Lino Ventura, Jill Ireland Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★★☆☆☆☆ 

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