Die Tochter des Samurai
Ein ganz besonderer Fall in der Filmgeschicht dürfte sicherlich dieser Film sein: Bei der “Tochter des Samurai” handelt es sich nämlich um eine deutsch-japanische Koproduktion aus dem Jahre 1937, gedreht von Arnold Fanck und Mansaku Itami. Ein Propagandafilm durch und durch (obwohl nie von staatlicher Seite in Auftrag gegeben), der die japanische Flagge nebst Hakenkreuz platziert und in dem ein in Deutschland fertig studierter Japaner in seine Heimat zurückkehrt, eine deutsche Freundin (diesmal nur “Freundin”) im Schlepptau, die das Land der aufgehenden Sonne während ihres Aufenthalts näher kennenlernt. Es wird dabei im Grunde kein japanisches Klischee ausgelassen und dennoch Schönheit und Bedeutung des Landes und seiner Erde betont. Die Propaganda kann jedenfalls auf beiden Seiten funktionieren. Darüberhinaus will der Film jedoch an seiner Oberfläche noch so etwas eine Liebesgeschichte erzählen und gibt sich häufig der unfreiwilligen Komik preis, wenn z.B. die Japaner versuchen deutsch zu sprechen oder die japanische Frau im Grunde als völliges Naivchen dargestellt wird, die am liebsten fröhlich im Garten umherhüpfend mit allen anwesenden Tieren wie Rehe, Schildkröte, Fische (ja…Fische) spricht (Disney Klassiker lassen grüßen). Leider nur hat er neben einigen schönen Bildern jede Menge Längen zu bieten und letztendlich ist die offensichtliche Propaganda so bitter wie belustigend. 
Warum ein solcher Film übrigens eine reguläres DVD Release erhalten hat, ist schleierhaft: Anscheinend hat man ihn als japanischen Film verstanden. Nichtsdestotrotz bleibt am Ende nur eines zu sagen: “Die Tochter des Samurai” muss heute wirklich keiner sehen, der sich nicht gerade wissenschaftlich mit japanischem Film auseinandersetzt.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Atarashiki tsuchi Land: Japan, Deutschland Jahr: 1937 Regie: Arnold Fanck, Mansaku Itami Darsteller: Setsuko Hara, Ruth Eweler, Sessue Hayakawa Weitere Infos: IMDB, Amazon
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