Die purpurnen Flüsse
Selbst dem abgezockten, raubeinigen Inspektor Pierre Niemans (Jean Reno) dürfte es den Magen umgedreht haben, als er in die Alpen gerufen wird um einen grausam verstümmelten Leichnam zu untersuchen. Zeitgleich untersucht der noch etwas grüne Kommissar Max Kerkerian (Vincent Cassel) eine Friedhofsschändung. Klar, dass beides irgendwie miteinander zu tun hat. Das merken die beiden ungleichen Ermittler recht bald, als sie zur Zusammenarbeit angehalten werden, was ihnen eigentlich gar nicht schmeckt. Die Hatz nach dem Serientäter stellt sich als ein schwieriges Unterfangen heraus, das beide an ihre Grenzen bringt und ein so schreckliches wie unrealistisches Geheimnis bereithält. Dabei beginnt Regisseur Mathieu Kassovitz (”Hass”, “Gothika”) ganz klassisch. Zwei Cops ermitteln, verstehen sich nicht, schließen zur schnellen Lösung des Falls ein Zweckbündnis. So gesehen erfindet er das Rad wahrlich nicht neu, zumal auch dieser Film immer mehr zu einer Schnitzeljagd wird, die in praktisch jedem Serienkillerfilm von “Sieben” bis zu “Der Knochenjäger” so vorkommt. “Die purpurnen Flüsse” lebt auch weniger von seiner Handlung als vielmehr von der erdrückend düsteren, perfekt eingefangenen Stimmung. So wünscht man sich das bei einem solchen Stoff: von der vor allem gegen Ende äußerst kruden Handlung einmal abgesehen, ist Kassovitz hier ein sehenswerter Mystery-Thriller gelungen.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Les rivières pourpres Land: Frankreich Jahr: 2000 Regie: Mathieu Kassovitz Darsteller: Jean Reno, Vincent Cassel, Nadia Farès Weitere Infos: IMDB, Amazon
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