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Die Mühle und das Kreuz

Dienstag, 31. Januar 2012 · Autor: bdm

die_muehle_und_das_kreuz_sceneInszenatorisch bestechendes, aber auch etwas betuliches Bildungsbürgerkino aus Polen: Lech Majewski widmet sich Bruegels bekanntem Gemälde “Die Kreuztragung Christi” und damit dem Flandern des Jahres 1564, das unter der strengen Knute der spanischen Besatzer zu leiden hat. “Die Mühle und das Kreuz” ist Film als Gemälde, Lichtmalerei im wahrsten Sinne des Wortes. Polanski-Kameramann Pawel Edelman erweckt das altehrwürdige Ölgemälde auf faszinierende Weise zum Leben, taucht in Bauernidyllen ab, zeigt aber auch grausame Hinrichtungen. Immer wieder schwenkt sein Blick zu der hoch über dem Geschehen thronenden Mühle, deren gigantisches Flügelwerk unablässig rotiert – die Weltmaschine eines distanzierten Gottes, der das Brot des Lebens an Gerechte wie Ungerechte ausgibt. Beinahe unbemerkt bleibt das eigentlich zentrale Motiv des kreuztragenden Christus – ein Fingerzeig darauf, dass die tiefgreifendsten Ereignisse ihren Ursprung oft fernab vom Gebrause der großen Welt haben. In knappen Ausführungen wird der symbolische Gehalt des Gemäldes aufgeschlüsselt, M&K_Plakat_A1.inddwobei “Die Mühle und das Kreuz” insgesamt ein beinahe dialogloser, sehr ruhiger, kontemplativer Film ist. Der obendrein natürlich auch gut ohne die zugkräftigen Namen Rutger Hauer, Michael York und Charlotte Rampling ausgekommen wäre, deren Beteiligung auf kleine Nebenrollen beschränkt bleibt.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: The Mill and the Cross Land: Polen, Schweden Jahr: 2011 Regie: Lech Majewski Darsteller: Rutger Hauer, Charlotte Rampling, Michael York Weitere Infos: IMDB

Redaktion:
★★★★★★★☆☆☆ 

VN:F [1.9.2_1090]
Leser: 9.0/10 (1 Bewertung eingegangen)
Die Mühle und das Kreuz, 9.0 out of 10 based on 1 rating

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