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Die kalte See

Montag, 13. Juli 2009 · Autor: bdm

die_kalte_see_sceneDer erfolgreichste isländische Film aller Zeiten: mehr als die Hälfte der Inselbevölkerung hat „Die kalte See“ im Kino gesehen. Nach den auch international gefeierten „101 Reykjavik“ und „Nói Albinói“ erzählt Regisseur Baltasar Kormákur diesmal die Geschichte des Fischfabrikanten Thordur, der sein Ende nahen sieht. Er beruft ein letztes Familientreffen ein, um seine Nachfolge zu regeln. Obwohl sie nicht mehr als Feindseligkeit füreinander übrig haben und an einer Weiterführung des Betriebs nicht im Mindesten interessiert sind, folgen die drei Kinder samt Partnern dem Ruf des Patriarchen. Die erste Stunde des Films ist eine großartige Komödie mit reichlich schwarzem Humor: temporeich, böse, voller zynischer Wortgefechte. Danach gibt es nicht mehr viel zu lachen und die Handlung kippt in eine frostige Tragödie um, in der nicht nur ein dunkles Familiengeheimnis ans Licht kommt sondern auch rohe Gewalt ausbricht. Auch wenn beide Hälften für sich genommen durchaus sehenswert sind, macht „Die kalte See“ durch diesen plötzlichen Tonwechsel als Gesamtwerk einen etwas unschlüssigen Eindruck. Besser wäre es gewesen, die Anfangshandlung bis zum Ende durchzuziehen. die_kalte_see_coverDenn schon allein von seinem Figurenaufgebot her hat der Film einiges zu bieten: egal ob nun die alles und jeden hassende Großmutter mit ihren Kommentaren zur Lokal- und Weltpolitik oder den herrlich schlecht gelaunten Thordur, der hilflos mit ansehen muss, wie ihm immer mehr die Felle davonschwimmen. Trotzdem: vor allem Freunde des schroffen, sehr offensiven skandinavischen Humors werden dem Film sicher einiges abgewinnen können.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Hafið Land: Island, Frankreich, Norwegen Jahr: 2002 Regie: Baltasar Kormákur Darsteller: Gunnar Eyjolfsson, Hilmir Snaer Gudnason, Hélène de Fougerolles Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★★☆☆☆☆ 

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Leser: 5.0/10 (1 Bewertung eingegangen)
Die kalte See, 5.0 out of 10 based on 1 rating

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