Die Invasion der Barbaren
Rémy hat in seinem Leben als Professor nichts anbrennen lassen und dementsprechend auch einige Frauenbekanntschaften vorzuweisen. Auch sonst ist er sehr dem Leben zugewandt, was die tödliche Krankheit, die in befallen hat, umso schwerer zu fassen macht. In der kurzen Zeit, die ihm noch bleibt, versucht er so manchen Fehler aus der Vergangenheit wieder wettzumachen. Selbstverständlich tritt wieder der Sohn, für den er bis dato reichlich wenig übrig hatte, auf den Plan und auch mit seiner Frau läuft schon lange nichts mehr so, wie es eigentlich sollte. Vom Grundkonzept her betritt Denys Arcand mit seinem Film also offensichtlich kein Neuland. Dennoch schafft er es auf wundersame Weise, den abgegriffenen Stoff interessant zu gestalten. Dies liegt an den Schauspielern, dem gelungenen Score (nicht zu kitschig und anrührend) und nicht zuletzt dem Umkurven allzu sentimentaler Szenen. Letzere sind zwar vorhanden, wirken dafür aber nie billig oder aufgesetzt. Dazu gesellt sich noch ein gesunder Schuss Humor, um den Plot abzurunden. Fast erscheinen die ca. 1.5 Stunden als zu knapp, hier und da hätte man dem ein oder anderen Charakter mehr Zeit einräumen können. Aber vielleicht hätte genau dieser Umstand das unter dem Strich durchaus gelungene Gesamtkonstrukt auch zum Einsturz gebracht. Fakt ist, dass “Invasion der Barbaren” ordentlich Preise abgeräumt hat: 1 Oscar, 2 Goldene Palmen und 3 mal den César – und dies auch noch verdient.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Les invasions barbares Land: Kanada, Frankreich Jahr: 2003 Regie: Denys Arcand Darsteller: Rémy Girard, Dorothée Berryman, Marie-Josée Croze Weitere Infos: IMDB, Amazon
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