Die Haut
1943: Italien ist im Begriff, die deutsche Besatzung loszuwerden, von Süden her pflügen amerikanische Truppen bereits unaufhaltsam den Stiefel hinauf. Doch die US-Truppen bringen nicht nur Freiheit, sondern auch Probleme für die Bevölkerung. In Neapel etwa spielt man sich nach Herrenmenschenart auf und nutzt die Armut der Bevölkerung zum eigenen Vorteil. Nahrung und ein paar Dollar gegen Sex, so geht das Spiel. Was wiederum zur Folge hat, die Stadt sich binnen kürzester Zeit in ein einziges Hurenhaus verwandelt, in dem jeder sein Fleisch auf den Markt wirft, um auf diesem Wege an etwas Essbares zu gelangen. Sicher, die Zeiten waren hart, aber da übertreibt es Regisseurin Liliana Cavani dann doch gehörig. Umso lächerlicher erscheint die eingeflochtene Liebesgeschichte zwischen einem Soldaten und einer blutjungen Italienerin,
wie sie zumindest in dieser Situation unglaubwürdiger gar nicht sein könnte. Auch der Erzählstrang um einen Gigolo (Marcello Mastroianni) und eine abenteuersüchtige, den Krieg anscheinend für Kinderfasching haltende Amerikanerin wirkt wenig überzeugend. Das Interessanteste an “Die Haut” ist, dass die Kriegsthematik einmal aus einer völlig anderen Perspektive angegangen wurde. Doch das rettet den Film letztlich auch nicht, da man immer das Gefühl hat, durch das Neapel der 80er zu wandeln und nicht durch das vom Krieg gebeutelte der 40er Jahre.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: La pelle Land: Italien, Frankreich Jahr: 1981 Regie: Liliana Cavani Darsteller: Marcello Mastroianni, Burt Lancaster, Claudia Cardinale Weitere Infos: IMDB, Amazon
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