Die Frau auf der Brücke
Adèle (Vanessa Paradis) erwartet von ihrem noch jungen Leben nicht mehr allzu viel. Den ganz großen Treffer konnte sie in der Liebe nie landen, eigentlich wurde sie immer ausgenutzt und als nette Abwechslung nach einem Abend schon wieder fallengelassen. Und auch sonst scheint ihr ein positiver Blick in die Zukunft verwehrt zu sein. Was bleibt, ist wie so oft der Gang auf die Brücke, um dem traurigen Dasein ein rasches Ende zu bereiten. Genau auf solche hoffnungslosen Fälle wartet der nicht minderbegabte Messerwerfer Gabor (Daniel Auteuil) der immer wieder “Frischfleisch” für seine nicht gänzlich ungefährliche Wurf-Show benötigt. Adèle , die ohnehin nichts zu verlieren hat, willigt in den Handel ein und zieht fortan mit Gabor durch ganz Europa, um ihm als attraktive Zielscheibe zu dienen. Starke Schwarzweißbilder zaubert Regisseur Patrice Leconte hier auf die Mattschiebe – ganz klar das große Plus des Films. Und auch das unglückliche Duett aus Messerwerfer und Suizidgefährdeter hat man so wohl noch nicht allzu oft gesehen. Der Rahmen stimmt also, nur ist der Inhalt wieder einmal extrem langweilig und mit der Zeit ziemlich anstrengend. Natürlich sind die beiden – Gabor ist nicht gerade der strahlende Weltverbesserer – nur auf der Suche nach dem großen Glück. Glück, was ist das? Glück, wo finde ich dich? Wen interessiert’s – das dürfte die viel dringendere Frage sein. Denn brauchbare, soll heißen, befriedigende Antworten auf das bis zum Exzess ausgewalzte Thema findet “Die Frau auf der Brücke” keine. Die übliche Arthauskost also, die einer toterzählten Thematik durch eine ansprechende Optik neues Leben einzuhauchen versucht und damit grandios
scheitert.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: La fille sur le pont Land: Frankreich Jahr: 1999 Regie: Patrice Leconte Darsteller: Vanessa Paradis, Daniel Auteuil, Frédéric Pfluger Weitere Infos: IMDB, Amazon
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