Die Faust der Rebellen
Mit Erstlingswerken ist das ja immer so eine Sache: entweder sie gelingen und der Regisseur wird bekannt – oder sie floppen und der Filmemacher verschwindet in den Untiefen irgendwelcher staubigen Archive. Hier stellt sich das Ganze aber etwas anders dar. Denn während “Die Faust der Rebellen” tatsächlich in die besagten Archive gehört, hat Regisseur Martin Scorsese es später trotzdem zu großartigen Ruhmestaten gebracht. Basierend auf einer wahren Begebenheit aus den 30er Jahren versucht er hier, das Leben von Bertha Thompson (Barbara Hershey) und Big Bill Shelly (David Carradine) aufzuarbeiten. Anfänglich ist dieser Bill ein ganz gewöhnlicher Bahnarbeiter der seinem Tagewerk nachgeht und brav seinen Betrag in die Gewerkschaftskasse einzahlt, auch wenn das zur damaligen zeit anscheinend nicht so gerne gesehen war. Dann juckt es ihn in der Hose und er lernt die dümmliche Bertha kennen. Alsbald beschließen sie, der Bahn für die schlechte Behandlung ihrer Arbeiter eins auszuwischen, indem sie alles daran setzen, dem Unternehmen größtmöglichen Schaden zuzufügen. Irgendwie dürfte einem diese Story beim Blick in die Geschichtsbücher bekannt vorkommen – so hatten bspw. die Gebrüder James und ihre Bande auch so manche Rechnung mit den damaligen Bahnunternehmern zu begleichen. Diesen Vorbildern scheinen Bill und Bertha nachzueifern, stellen sich dabei allerdings wesentlich blöder und naiver an. Weder die Bilder noch die Dialoge wissen bei Scorseses erstem Gehversuch zu überzeugen. Einzig die harte Schlusssequenz vermag es, länger als einen Wimpernschlag im Gedächtnis zu verweilen.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Boxcar Bertha Land: USA Jahr: 1972 Regie: Martin Scorsese Darsteller: Barbara Hershey, David Carradine, John Carradine Weitere Infos: IMDB, Amazon
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