Die fabelhafte Welt der Amélie
Mit “Amélie” hat sich der Meister der Detailverliebtheit, Jean-Pierre Jeunet, wahrlich selbst übertroffen. Mit vielseitigen, teilweise märchenhaften Ideen nähert er sich dabei einem nicht ganz neuen Thema: der Liebe, oder besser: dem gegenseitigen Finden zweier unglücklicher Herzen. Die dauer-verträumte Amélie (Audrey Tautou) ist so damit beschäftigt andere Leute glücklich zu machen, dass sie dabei sich selbst und ihre Bedürfnisse zu vergessen droht. Auf einem ihrer Glücklichmachstreifzüge stößt sie dann zufällig auf den schüchternen Nino (Mathieu Kassovitz), in den sie sich flugs verguckt. Zu aller Glück stammt dieser Streifen aus Frankreich, noch dazu von so einem talentierten Regisseur, der schon in Filmen wie “Delicatessen” und “Die Stadt der verlorenen Kinder” bewiesen hat, was er kann. Andernfalls wäre dieses Werk vermutlich zu einem müden Liebesfilm nach Schema F zusammengestaucht worden. Mit einer unglaublichen Detailversessenheit gönnt Jeunet jedem der auftretenden Charaktere seine komischen Eigenheiten – wobei die von einer sanften Erzählerstimme begleitete Handlung jedoch nie unangemessen unterbrochen oder gestört wird. Durch eine mit übersatten Farben gesegnete Welt stolpert Amélie ihrem unausweichlichen Glück entgegen – getragen von Yann Tiersens passendem Score, der französischer nicht hätte ausfallen können. All das macht “Amélie” zu einem der besten Liebesfilme überhaupt – weil er sich seinem Thema auf unverfängliche Art nähert und auch die nötige Ironie nicht zu zu kurz kommen lässt.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Le fabuleux destin d’Amélie Poulain Land: Frankreich, Deutschland Jahr: 2001 Regie: Jean-Pierre Jeunet Darsteller: Audrey Tatou, Mathieu Kassovitz, Dominique Pinon, Urbain Cancelier, Jamel Debbouze Weitere Infos: IMDB, Amazon
Redaktion:
Kommentar zu diesem Beitrag
Kommentare abonnieren