Die entfesselte Silvesternacht
Es ist wirklich alles andere als ein gewöhnlicher Jahreswechsel, den die Bewohner eines römischen Wohnklotzes in diesem Film erleben. Es beginnt noch relativ ruhig: ein Anwalt lässt sich von seiner Domina vertrimmen, die alte Gräfin von nebenan hat sich einen feschen Callboy kommen lassen, zwei Kumpels ziehen erst einmal gepflegt einen durch – und ja, eine ganz normale Tischgesellschaft mit Schampus und Smalltalk gibt es auch. Doch dann dreht Regisseur Marco Risi die Schraube unerbittlich an und steigert seinen Film zur Groteske. Das Ende ist blutig inklusive Splatterszenen, zuletzt überlebt tatsächlich nur ein Einziger die außer Rand und Band geratene Sause. Durch das flotte Erzähltempo kommt keine große Langeweile auf, auch wenn längst nicht alle Witze zünden, mit denen man die verschiedenen Episoden regelrecht vollgestopft hat. Besonders den Versuch, den typischen tarantinoschen Wortwitz zu imitieren, hätte man sich sparen können. Auf der anderen Seite steckt “Die entfesselte Silvesternacht” voller Ideen und ist auch schauspielerisch sehr ordentlich. Sogar Monica Bellucci ist in einer kleinen Rolle zu sehen und zieht auch wieder einmal blank – das gehört ja fast schon zum Standardprogramm bei ihr. Ein völlig überdrehter, skurriler Film mit bösem schwarzem Humor, der gelegentlich aber auch in übertriebene Albernheit abrutscht.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: L’ultimo capodanno Land: Italien Jahr: 1998 Regie: Marco Risi Darsteller: Monica Bellucci, Alessandro Haber, Maria Monti Weitere Infos: IMDB, Amazon
Redaktion:
Kommentar zu diesem Beitrag
Kommentare abonnieren