Die Duellisten
Diese Verfilmung von Joseph Conrads Roman “Das Duell” ist die erste Regiearbeit von Ridley Scott und wurde 1977 in Cannes prompt mit der Goldenen Palme für den besten Debütfilm ausgezeichnet. Im Mittelpunkt stehen zwei Generäle der napoleonischen Armee (überragend: Harvey Keitel und Keith Carradine), die aus einem übersteigerten Ehrgefühl heraus über Jahre hinweg immer wieder Satisfaktion fordern und sich in einen regelrechten Duellwahn hinsteigern. Darüber hinaus gibt der Film aber auch Einblick in ein verworrenes, von zahlreichen Kriegen geprägtes Zeitalter: die Handlungsorte verschieben sich quasi mit der Frontlinie durch ganz Europa. “Die Duellisten” lebt zu großen Teilen von seinen außergewöhnlichen Bildern: die malerische Inszenierung mit ihren milden Farben und den vielen Totalen weckt immer wieder Erinnerungen an Stanley Kubricks “Barry Lindon”. Besonders die abgrundtief düsteren Szenen aus dem Russlandfeldzug und natürlich der finale Schlagabtausch in einer Burgruine bei Tagesanbruch bleiben im Gedächtnis. Doch Vorsicht: wer den Namen Ridley Scott vor allem mit Blockbustern wie “Gladiator”, “Alien” oder “1492″ verbindet könnte enttäuscht werden – das hier ist eher Augenfutter für Arthaus-Freunde. Im Bezug auf die wieder einmal sehr spezielle deutsche Titelgebung dürfen sich aber alle an den Kopf greifen: das Wort “Duellist” gibt es nicht, richtig müsste es natürlich heißen: “Die Duellanten”.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: The Duellists Land: England Jahr: 1977 Regie: Ridley Scott Darsteller: Harvey Keitel, Keith Carradine Weitere Infos: IMDB, Amazon
Redaktion:
Stimme dem Autor in allem zu.
Schöner Film mit tollen Bildern, die direkt aus klassischen Landschaftsgemälden entsprungen sein könnten.
Harvey Keitel spielt hervoragend.
Auch Freunde der Geschichtsepoche werden ihre Freude an dem Film haben.
Persönlich stört mich nur das schnelle durchlaufen von 15 Jahren. Hatte nicht das Gefühl das dadurch die Fehde der beiden intensiver, persönlicher oder epischer wirkt. Besser hätte es mir gefallen wenn man die einzelnen Jahresauschnitte ausgebaut oder es auf 5 Jahre oder so beschränkt hätte.