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Die Dinge des Lebens

Mittwoch, 26. September 2012 · Autor: Mr. J.

die_dinge_des_lebens_sceneWas denkt bzw. sieht der Mensch, wenn er kurz davor, ist seinen letzten Atemzug zu tätigen? Bei dem erfolgreichen Ingenieur Pierre (Michel Piccoli) sind es Erinnerungen an frühere Beziehungen und Erlebnisse. Dinge, die ihm damals unscheinbar vorkamen und jetzt in den wenigen, lebensabschließenden Augenblicken mehr oder weniger chronologisch an seinem geistigen Auge vorbei ziehen. Nicht selten neigen Filme mit dieser Thematik dazu, zu schmalzigen, tränenreichen Abschiedszeremoniellen zu verkommen, die ordentlich auf die Tränendrüse drücken wollen. Diesen Fehler begeht Claude Sautet mit seinem Film von 1969 glücklicherweise nicht. Dazu ist allein schon der zentrale Unfall, ein Meisterwerk der Inszenierung, zu drastisch und direkt dargestellt. Dieses Unglück stellt den Ausgangspunkt dar, von dem aus der Film stückchenweise rückwärts erzählt wird, wie ein Damoklesschwert schwebt das kommende Unheil so über den Erinnerungen. Besondere Präsenz beweisen wieder einmal Michel Piccoli, der hier soviel raucht wie kein Hauptdarsteller vor oder nach ihm, und, endlich auch einmal ganz unhysterisch, Romy Schneider, die_dinge_des_lebens_coverdie als halbwegs glücklich verliebtes Paar dem Film eine ganz eigene Note verleihen. Gewisse Alterserscheinungen fallen da nicht weiter ins Gewicht – das macht “Die Dinge des Lebens” sehenswert für jeden, der mit dem Genre Drama etwas anfangen kann.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Les choses de la vie Land: Frankreich, Italien, Schweiz Jahr: 1970 Regie: Claude Sautet Darsteller: Michel Piccoli, Romy Schneider, Gérard Lartigau Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★★☆☆☆☆ 

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