Die Dämonischen – Invasion of the Body Snatchers (1956)
Das Kleinstadtidyll von Santa Mira bekommt Risse, als sich immer mehr der Bewohner “seltsam” verhalten. Äußerlich sehen sie zwar aus wie immer, doch reagieren sie gefühlskalt und emotionslos, fast schon apathisch. Keiner weiß, woher dieser Wandel herrührt. Auch nicht der stadtbekannte Arzt Dr. Bennell (Kevin McCarthy), der auf Grund seiner Tätigkeit die Bewohner samt ihren Eigenarten besonders gut kennt. Immer weiter breitet sich das Phänomen aus, ohne dass irgendetwas daran geändert werden könnte. Das Schwerwiegendste an diesem geheimnisvollen Wandel ist aber der Umstand, dass die “Veränderten” sich auf die Suche nach denjenigen machen, bei denen sich der Wandel noch nicht vollzogen hat. Gewalt wenden sie dazu eigentlich nicht an. Vielmehr wird man zum Schlaf genötigt, den in diesem findet der wundersame Identitätsaustausch statt – dann herrscht allgemeiner Friede. Mit “Die Dämonischen” (wohl besser bekannt unter dem Titel “Invasion of the Body Snatchers”) inszeniert Don Siegel einen astreinen Paranoia-Horrorfilm. Dabei kommt man nicht umhin, das Werk auf mehreren Ebenen zu lesen. Am meisten drängt sich das Bild einer verschreckten, verunsicherten Bevölkerung während der McCarthy-Ära der 50er Jahre auf. Dieser Geist schwebt definitiv über diesem Film, der 1956 diese Stimmung gut einzufangen weiß. Don Siegel beweist eindrucksvoll, wozu 1.) B-Movies fähig sind und dass 2.) ein Horrorfilm zu mehr in der Lage ist, als stupide Metzelorgien abzubilden – wozu das Genre leider viel zu oft verkommt. Sein Film kommt gänzlich ohne irgendwelche Monster und andere finstere Kreaturen aus. Der Horror liegt im Menschen, wie man ihn kennt, selbst begraben – und wehe, wenn dieser erwacht.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Invasion of the Body Snatchers Land: USA Jahr: 1956 Regie: Don Siegel Darsteller: Kevin McCarthy, Dana Wynter, Larry Gates Weitere Infos: IMDB, Amazon
Redaktion:
Richtig so, schöner Hurensohn-Film. Bringt einen zum Gruseln und weckt zusätzlich noch den Hurensohn in einem selbst.
Aha.