Die Braut trug schwarz
Es sollte der schönste Tag ihres Lebens werden. Doch bei Julies (Jeanne Moreau) Hochzeit fliegt dem Brautpaar kein Reisregen oder Blumen entgegen sondern nur eine gezielte Kugel in die Brust des Bräutigams. Über ein solches Erlebnis kommt man natürlich nur schwer hinweg und so knöpft sich Julie alle am Attentat Beteiligten einzeln vor ohne Gefangene zu machen. Ihr ganzes Leben scheint einzig und alleine darauf fokussiert zu sein, den Rachefeldzug durchzuziehen. Regisseur François Truffaut liefert hier – zumindest was die Grundhandlung angeht – die Vorlage für den ersten Teil von Quentin Tarantinos “Kill Bill”. Ganz so brutal wie in der Interpretation Tarantinos geht es im Original nicht zu. Man ist eher auf eine realistische Darstellung bedacht, sofern man das bei einer solchen Handlung überhaupt sagen kann. Einfallsreich ist Julie bei der Wahl der Waffen dennoch und es ist auch das gute Spiel Jeanne Moreaus, das dem Film den richtigen Schwung zu geben vermag. Zu viel mehr reicht es aber nicht. Truffaut versteht es zwar die Handlung gut in Szene zu setzen und auch für die musikalische Untermalung zeigt er einen guten Riecher. Trotzdem packt “Die Braut trug schwarz” nicht und
dümpelt sanft vor sich hin. Aber vielleicht ist es genau das, was Truffaut zeigen wollte. Das Hervorkehren des inneren Zustands von Julie, die wahrlich schwer zum Lachen zu bringen ist und ihr Leben teilnahms- und gefühllos zubringt: ohne Visionen, nur auf Rache sinnend.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: La mariée était en noir Land: Frankreich, Italien Jahr: 1968 Regie: François Truffaut Darsteller: Jeanne Moreau, Jean-Claude Brialy, Michel Bouquet Weitere Infos: IMDB, Amazon
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