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Die besten Absichten

Donnerstag, 13. Januar 2011 · Autor: Mr. J.

die_besten_absichten_sceneRegisseur Bille August schuf mit diesem knapp dreistündigen Film ein wahres Liebesepos – mit allem was dazugehört. Das Drehbuch, und das merkt man auch, hat niemand Geringeres als Ingmar Bergman geschrieben, der hier die Geschichte seiner eigenen Eltern erzählt. Wirklich überzeugen kann “Die besten Absichten” dennoch nicht. Dazu bieten die Figuren zu wenige Identifikationsfläche und vor allem die zentrale Figur Anna Akerblom (Pernilla August) geht einem als Zuschauer mit der Zeit und ihrem Wankelmut ziemlich auf die Nerven. So versteht man Hendrik Bergman (Samuel Fröler) recht gut, der es nicht immer leicht mit dieser Frau hat. Und das, obwohl sie sich allem Anschein nach ja doch lieben. Standesunterschiede scheinen dann doch nicht so einfach zu überwinden sein und während Anna, die aus reichen Familienhaus stammt, immer nach Größerem strebt, nimmt Hendrik mit seinem abgeschlossenen Theologiestudium lieber eine Stelle als Geistlicher irgendwo in der schwedischen Einöde an. Die Folge: ein ständiger Machtkampf, ein Tauziehen darum, wie man das gemeinsame Leben am besten gestaltet. Optisch kann man dem Film wahrlich nichts vorwerfen und so sind es in erster Linie die ruhigen, übersatten Bilder, die für den einen oder anderen guten Moment sorgen. Auch das Leben zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist überzeugend eingefangen, nur will sich eben die – letzten Endes zu sehr in die Länge gestreckte Handlung – die_besten_absichten_covernicht in diesen guten optischen Rahmen pressen lassen. Den Juroren in Cannes scheint das egal gewesen zu sein, dort konnte “Die besten Absichten” 1992 gleich zwei goldene Palmen 1992 einsacken.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Den goda viljan Land: Schweden, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, England, Italien, Norwegen, Island Jahr: 1992 Regie: Bille August Darsteller: Samuel Fröler, Pernilla August, Max von Sydow Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★★☆☆☆☆ 

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