Des Teufels General
Im Allgemeinen treten in Filmen über das 3. Reich auf Seiten der Deutschen zwei Stereotypen auf: a) das Nazi-Schwein und b) der Gegner des Regimes. Von den oftmals wenig überzeugenden Soldaten, die dann unter Maschinengewehrsalven das große Zweifeln an ihrem Führer bekommen, sei an dieser Stelle einmal abgesehen. Denn Regisseur Helmut Käutner stellt einen sehr interessanten Typus in das Zentrum seines Plots. General Harras (Curd Jürgens, sicherlich nicht in seiner schlechtesten Rolle) ist in der Armee weitestgehend angesehen, da er sein Handwerk als Pilot hervorragend versteht. Genauso gut versteht er sich aber auch darauf, unbedarften Damen hinterher zusteigen und auch sonst das Leben in vollen Zügen zu genießen. Die Pflicht am Vaterland bzw. für selbiges rückt da gerne einmal in den Hintergrund. Harras ist auch alles andere als ein überzeugter Nazi und hält wenig von der aktuellen politischen Lage. Doch, und das ist das Komplexe an diesem Film, profitiert er auch von dem Regime, ohne dass er etwas von ihm hält. Selbstredend nagt das Gewissen, aber man ist einfach zu selbstverliebt, auch in den eigenen Rang als General, um klar und deutlich Stellung zu beziehen – vorerst. Wie schon durchgeklungen sein dürfte, enthält der Film einige interessante Denkansätze. Lediglich was die gewählte Darstellung betrifft, geht “Des Teufels General” einiges an Brisanz verloren. 
Konkret heißt das, dass die Geschehnisse zu inszeniert und zu wenig “spontan”, soll heißen realistisch wirken. Was bleibt, ist ein ambitionierter Beitrag zu Themenkomplex “3. Reich”, dem insgesamt eine direktere Sprache und Darstellung gut getan hätte. Wenn nicht bei diesem Thema, wann dann?
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Des Teufels General Land: Deutschland Jahr: 1955 Regie: Helmut Käutner Darsteller: Curd Jürgens, Marianne Koch, Viktor de Kowa Weitere Infos: IMDB, Amazon
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