Der wilde Schlag meines Herzens
Eigentlich würde sich Tom (Romain Duris) am liebsten ganz auf sein geliebtes Klavierspielen konzentrieren. Talent hat er und auch ein vielversprechendes Vorspiel, das ihm die Tür sogar zu den großen Konzertsälen öffnen könnte, ist in greifbarer Nähe. Das komplette Kontrastprogramm hingegen bietet sein nicht ganz sauberer Brotverdienst als Immobilienmakler. Da kann es schon einmal sein das die unliebsamen Pennbrüder, die sich in einem Verkaufsobjekt eingenistet haben, kurzerhand verprügelt werden oder, wenn alles nichts mehr hilft, auch mal ein schlagkräftiger Abrisstrupp anrückt. Eine zerrüttete Beziehung zu einem an der Grenze zur Legalität agierenden Vater darf in so einem Drama natürlich auch nicht fehlen. Kurz gesagt, es läuft nicht rund in dem noch jungen Leben von Tom, dem Romain Duris hier glänzend Leben einhaucht. Endlich versucht ein französischer Regisseur – Ausnahmen gibt es selbstverständlich, aber meist nicht auf diesem Level – vom sonst gängigen, seichten Drama-Stoff, wie er so gern aus Frankreich herüberschwappt, Abstand zu nehmen. Adrette Damen und gut aussehende Burschen, die mit einer Flasche Rotwein in der einen und einem Baguette in der anderen Hand über das Leben philosophieren, dazu noch seichte Akkordeonmusik- das hat man jetzt wahrlich oft genug gesehen. Umso mehr kann man Jacques Audiard (”Ein Prophet”) nur danken, 
dass er einmal etwas Neues ausprobiert hat und nicht ein weiteres Mal in die die stark ausgeweitete Kerbe aus längst Gesehenem eingedroschen hat. Das Einzige, was “Der wilde Schlag meines Herzens” fehlt ist eine Ladung Realitätsnähe, nicht selten wirkt das Geschehen überkonstruiert und zu gewollt.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: De battre mon coeur s’est arrêté Land: Frankreich Jahr: 2005 Regie: Jacques Audiard Darsteller: Romain Duris, Aure Atika, Emmanuelle Devos Weitere Infos: IMDB, Amazon
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