Der weiße Scheich
“Der weiße Scheich” wirkt wie das Skizzenbrett eines Meisterregisseurs: viele Elemente dieses Frühwerks aus dem Jahr 1952 werden so oder so ähnlich immer wieder in den Filmen von Federico Fellini auftauchen. Die Verhohnepipelung der glamourösen Welt des Showgeschäfts, das Karnevaleske, Rom natürlich, die Spannung zwischen den Geschlechtern, das Rauschen des Windes, immer wieder aber auch leichte Anflüge von Sentimentalität. Dennoch ist es mitnichten ein guter Film: seine Bilder strahlen keine Magie aus, die Komik wirkt erzwungen, der Pinselstrich des Regisseurs noch unsicher und verkrampft. Das Schauspiel von Brunella Bovo und Leopoldo Trieste ist arg überkandidelt, ständig ungläubig aufgerissene Augen und Lippen in Huch-Stellung. Der große Alberto Sordi in der Titelrolle schlägt sich da schon besser, doch ist es vor allem ein Kurzauftritt von Gulietta Masina, der im Gedächtnis bleibt: als liebenswürdiges, trostspendendes Strichmädchen, das obendrein auch noch Cabiria heißt, bekommt sie bereits hier ihre Rolle für “Le Notti di Cabiria” (1957) auf den Leib geschneidert. Es bleibt im Nachhinein betrachtet der einzige wirklich nennenswerte Einfall des Films.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Lo sceicco bianco Land: Italien Jahr: 1952 Regie: Frederico Fellini Darsteller: Alberto Sordi, Giulietta Masina, Brunella Bovo, Leopoldo Trieste Weitere Infos: IMDB, Amazon
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