Der schwarze Falke
Ethan Edwards (John Wayne) schwört blutige Rache, als er einen Teil seiner Verwandtschaft von Indianern niedergemetzelt vorfindet. Besonders eine verschleppte Nichte prägt fortan sein Gedankengut: kaum kann er es abwarten, dass die Beerdigung zu Ende ist und er sich auf den Rücken seines Rosses schwingen kann, um den Feind die Mündung seiner Schießeisen küssen zu lassen. Die Suche entpuppt sich als sehr zähes Unterfangen, das sich tatsächlich über Jahre hinzieht. Doch Edwards’ Hass ist unbgebremst. Regisseur John Ford versucht der stereotypischen, durch und durch vor Klischee triefenden Cowboy-Ikone “John Wayne” eine gewisse Tiefe zu verleihen. So ganz scheint er seinem “Experiment” aber selbst nicht getraut zu haben. So manches Mal wirken die Szenen unausgegoren, gerade so, als ob der Regisseur Angst davor gehabt hätte, derjenige zu sein, der dem großen John Wayne das Böse auf bzw. in den Leib schreibt. So wechseln sich die durchaus vorhandenen, düsteren Momente mit auflockernden, man möchte fast schon sagen komödienhaften, Szenen ab. Hätte Ford mehr Mut bewiesen, so hätte er schon 1956 dem Westerngenre eine interessante neue Note geben können. So hat man es aber letztlich mit einem leicht überdurchschnittlichen Genrevertreter zu tun, der ab und an dunkle Schatten über die Gesichter der Protagonisten huschen lässt oder anders gesagt negative Charaktereigenschaften nicht gänzlich ausblendet.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: The Searchers Land: USA Jahr: 1956 Regie: John Ford Darsteller: John Wayne, Jeffrey Hunter, Vera Miles Weitere Infos: IMDB, Amazon
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