Der Marathon Mann
John Schlesinger (”Asphalt-Cowboy”) inszeniert mit “Marathon Man” einen astreinen Thriller, der mit chirurgischer Präzision alles opfert, was der Story schaden könnte. Fehlende Logik, eine etwas unsaubere Erzähllinie und teilweise lieblos gestaltete Charaktere machen den Film mitunter aber trotzdem zu einer recht holprigen Fahrt. Dabei hat die Hauptfigur Babe Levy (Dustin Hoffman) als Marathon-affiner Geschichtsstudent durchaus Potential. Sein Drang, zu laufen, stellt sich alsbald auch als ziemlich überlebenswichtig dar, den Levys Bruder ist in seltsame Machenschaften verwickelt. Es geht um Diamanten, viele Diamanten und somit um einen Haufen Kohle. Um Alt-Nazis, die sich in irgendwelchen Löchern verkrochen haben und selbstredend auch in die Sache verwickelt sind. Und dann gibt es mal wieder diesen seltsamen Typ Frau, den die Hauptfigur eigentlich mag und die doch immer wieder den Beweis erbringt das man einfach keinem trauen kann. Umso weniger in einem solchen Kuddelmuddel, wie jenes, in das Levy hier geraten ist. Er selbst ist eigentlich die “Unschuld vom Lande”, weiß von nichts und bezahlt vielleicht genau deswegen einen enorm hohen Preis. Er wird von einem ganz üblen Subjekt mit einem Zahnbohrer gefoltert, verliert seinen Bruder und noch einiges mehr – und weiß lange Zeit gar nicht, warum überhaupt. Gerade die gekonnt inszenierte “Zahnarztszene” dürfte einiges zum Überleben des Films beigetragen haben. Denn insgesamt man kann sich des Eindrucks erwehren, das man hier keinen dieser sogenannten “Meilensteine der Filmgeschichte” sieht, sondern eher einen soliden Thriller aus dem Jahre 1976.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Marathon Man Land: USA Jahr: 1976 Regie: John Schlesinger Darsteller: Dustin Hoffman, Laurence Olivier, Roy Scheider Weitere Infos: IMDB, Amazon
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