Der letzte Tango in Paris
Als Paul (Marlon Brando) seine Frau durch einen Suizid verliert gerät sein Leben ordentlich ins Schwanken. Perfekt war die Beziehung, wie man nach und nach erfährt, beileibe nicht. Dennoch scheint Paul den Verlust nur äußerst schwer zu verkraften. Da trifft es sich gut, dass er bei der Besichtigung eines Appartements “zufällig” auf die nicht unattraktive Jeanne (Maria Schneider) trifft, die für Abwechslung und vor allem Ablenkung zu sorgen weiß. Denn die Klamotten sind recht schnell vom Leib und so trifft man sich ganz unverbindlich zu dem ein oder anderen Stelldichein in der schönen Pariser Stadtwohnung. Mehr passiert hier letztendlich nicht. Regisseur Bernardo Bertolucci versucht zwar wieder einen seiner vorhersehbaren Skandale zu platzieren, indem er Maria Schneider recht freizügig durch die Flure stolzieren lässt aber sehr viel besser wird “Der letzte Tango in Paris” dadurch auch nicht. Von dem ein oder anderen guten, bissigen Spruch Marlon Brandos einmal abgesehen, fehlen einfach die brauchbaren Dialoge, die dem Film die Tiefe geben könnten, die der Regisseur einem suggerieren will. Vor allem ein nerviger Nebenstrang mit dem Freund Jeannes macht recht wenig Sinn, will sich partout nicht in die Handlung einfügen und dient letzten Endes wohl nur dem Strecken der Spielzeit. Ein Möchtegern-Skandalfim von 1972, mit dem Bertolucci ein weiteres Mal eindrucksvoll unter Beweis stellt, dass er nicht zum oberen Drittel der Top-Regisseure gehört, auch wenn er gerne in diese Sphären erhoben wird.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Ultimo tango a Parigi Land: Italien, Frankreich Jahr: 1972 Regie: Bernardo Bertolucci Darsteller: Marlon Brando, Maria Schneider, Maria Michi Weitere Infos: IMDB, Amazon
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