Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber
Albert Spica (Michael Gambon), ein Ganove der es zu Reichtum gebracht hat, ist das, was man ein unsoziales egoistisches Schwein nennt. Er gibt einen Dreck auf seine Frau Georgina (Helen Mirren) und auch seine Gangster-Kumpane kommen kein Stück besser weg. So zieht er tagtäglich wild fluchend und pöbelnd in das eigene Restaurant ein um über gutes Essen zu philosophieren, von dem er definitiv keine Ahnung hat, und sonst einfach das zu tun, worauf er gerade Lust hat. Besonders Georgina leidet unter dieser Situation, und so sucht sie sich im Restaurant einen Geliebten, bei dem dem sie das findet, was ihr Mann ihr nicht bieten kann. Das Unheil ist vorprogrammiert, denn Spica bekommt Wind von dieser Beziehung. Der begnadete Regisseur Peter Greenaway hat hier einmal mehr einen außerordentlich interessanten Film geschaffen. Jede Szenerie scheint perfekt durchgeplant, nichts dem Zufall überlassen. Jeder Raum hat seine eigene Farbe und somit ein eigenes Klima und eine eigene Ausdrucksform. Dabei spielt der Film die meiste Zeit in dem theaterhaft wirkenden Restaurant, in dem aber soviel passiert, dass man sich keine Sorgen um Langeweile machen muss. Dafür spielt Gambon den schmierigen, unkultivierten Verbrecher einfach zu göttlich. Wie immer in Filmen, in denen viel mit Symbolik, Farben usw. gespielt wird, drängt sich natürlich die Frage auf, ob man in diesen Film eventuell mehr hineinlesen kann als er vordergründig darstellt. Man hat hier den Konflikt zwischen Kunst und Kommerz dargestellt gesehen, doch gibt Greenaway selbst leider recht wenig Anhaltspunkte, worauf er mit seinem Film eigentlich hinauswollte. Diesen Mißstand kann man dem Werk sicherlich vorwerfen.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: The Cook the Thief His Wife & Her Lover Land: Frankreich, England Jahr: 1989 Regie: Peter Greenaway Darsteller: Michael Gambon, Hellen Mirren, Richard Bohringer, Tim Roth, Alan Howard Weitere Infos: IMDB, Amazon
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