Der große Coup
Eines der liebsten Hobbys von Ganoven ist es bekanntlich, Banken auszurauben. Solange man sich nicht erwischen lässt ein einträgliches Geschäft. Und sofern man die Sache perfekt plant und nicht zu gierig wird, auch durchaus wiederholbar. Aber irgendwann kommt man eben an den Punkt, an dem der Kumpan keinen Bock mehr hat, die Polizei cleverer wird oder – wie im Falle dieses Films – man eine Bank aushebt, in der die Mafia ihr Geld gehortet hat. Die interessiert es natürlich reichlich wenig, dass das alles gar nicht so geplant war. Dazu ist sie deutlich humorloser als die Polizei, was Charley Varrick (Walther Matthau) mehr als deutlich zu spüren bekommt. Bei dem Überfall sterben nicht nur einige seiner Leute, auch ein nicht sonderlich feinfühliger Mafiaschläger mit Namen Molly heftet sich an die Fersen von Charley und seinem letzten übrig gebliebenen Kumpan. Da stellt sich jetzt natürlich die Frage, ob man lieber der Unterwelt oder dem ehrenwerten Arm des Gesetzes begegnen möchte. Oder aber den dritten Weg wählt und die Flucht nach vorne antritt… Don Siegel (”Dirty Harry”, “Flucht von Alcatraz”) ist wahrlich kein Unbekannter der Filmbranche. Er weiß also nicht nur, wie das Ding zu laufen hat, sondern auch, dass der eigentliche Grundstoff ‘Bankraub’ etc. eigentlich keinen mehr juckt – auch 1973 war dieser “Themen-Drops” schon gelutscht. Die zwei einfachsten “Tricks” die folgerichtig angewendet werden sind das Drehen am Gewaltregler sowie das Casten perfekt passender Schauspieler, die alleine durch ihre Präsenz die Show an sich reißen. Das gelingt soweit ganz gut, wobei “Der große Coup” im mittleren Teil ziemlich lahmt. Den Film kann man sich durchaus anschauen – sofern man kein neuerliches Weltwunder erwartet.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Charley Varrick Land: USA Jahr: 1973 Regie: Don Siegel Darsteller: Walter Matthau, Joe Don Baker, Felicia Farr Weitere Infos: IMDB, Amazon
Redaktion:
Kommentar zu diesem Beitrag
Kommentare abonnieren