Der Fluss war einst ein Mensch
Ohne eine Einführung findet sich der Zuschauer mitten im Geschehen wieder. Wir befinden uns mit einem jungen Deutschen (Alexander Fehling), Marke Aussteiger, an einem recht großen Fluss irgendwo auf dem schwarzen Kontinent. Aber was macht man an einem solchen Fluss? Richtig, man fragt den Erstbesten, in diesem Fall einen alten Mann, ob man nicht ein Stück im Boot mitfahren kann. Wohin die Reise geht, scheint da nebensächlich zu sein. Dumm wird die Situation dann natürlich, wenn der Reiseführer während einer Pause und ohne Vorwarnung tot vom Stuhl kippt. In solchen Situationen helfen meist die besten Pfadfindertricks aus heimischen Landen nichts, was zur Folge hat, dass der Kampf ums Überleben, der Krokomagen knurrt schon recht laut, kein leichter wird. Kampf, kämpfen und alles was dazu gehört ist auch das passende Stichwort zu diesem Film von Jan Zabeil. Während nämlich der junge Blondschopf mit der urigen Natur kämpft, führt der Zuschauer seinen ganz eigenen – den gegen das Zufallen der Augen. Gefühlte 90% des Films sind nämlich völlig unkommentierte Naturaufnahmen die schier endlos – wie lahm kann so ein vermaledeiter Fluss eigentlich fließen – aneinandergereiht werden. Wenn die Hauptfigur dann doch einmal auf Menschen trifft, schöpft man noch kurz einmal Hoffnung. Nur um dann doch festzustellen, dass die blutleeren Oneliner zu keinerlei tieferer Erkenntnis führen. Immer dann, wenn der Mensch auf die ungezügelte Natur trifft, lässt sich natürlich endlos viel in einen Film hineininterpretieren. 
Wenn das aber so gehemmt gehandhabt wird wie bei Regisseur Zabeil, dann kann man sich gleich eine Naturdokumentation ansehen, in der wenigstens noch Abwechslung geboten ist. “Der Fluss war einst ein Mensch” ist indes ein zum Glück kurzer, dafür aber umso langweiliger Film über nichts oder alles oder sonstwas.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Der Fluss war einst ein Mensch Land: Deutschland Jahr: 2011 Regie: Jan Zabeil Darsteller: Alexander Fehling Weitere Infos: IMDB, Amazon
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