Der dritte Mann
Da er völlig abgebrannt ist und dringend einen Job benötigt, kommt dem amerikanischen Autor Holly Martins (Joseph Cotten) die Anfrage eines alten Freundes aus Wien gerade recht. So fährt er in die noch stark zerschundene österreichische Metropole, die 1948 Ähnlichkeit mit vielen anderen großen Städten Europas hat. Zerbombt und dadurch wenig ansehnlich. Holly staunt nicht schlecht, als ihm mitgeteilt wird, dass sein Freund bei einem dubiosen Autounfall ums Leben gekommen ist. Doch irgendetwas ist an diesem Unglück faul. Keiner der Zeugen will so recht mit der Wahrheit herausrücken. Ein ominöser dritter Mann, der bei dem Unfall gesehen worden sein soll, kann möglicherweise zur Lösung des Falls beitragen, da Holly es sich nicht nehmen lassen will, selbst zu ermitteln. Doch dieses Phantom muss erst einmal gefunden werden. Die vier verschiedenen Zonen, die sich die Siegermächte nach dem Krieg für Wien ausgedacht haben, machen seine Suche nicht gerade leichter. Angefangen von der markanten Musik aus der Feder von Anton Karas bis hin zum krönenden Finale in der Kanalisation, das mittlerweile Kultstatus erreicht haben dürfte – dieser 1949 entstandene Film von Carol Reed hat Maßstäbe gesetzt. Kein Anzeichen von Angestaubtheit, kein Anflug von Langeweile. Perfekt setzt der Regisseur die markanten Punkte an der richtigen Stelle, so dass er die Spannungsschraube unaufhörlich nach oben drehen kann. Dazu noch eine herrliche Kameraarbeit, für die es einen Oscar gab, und fertig ist der Ausnahme-Thriller.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: The Third Man Land: England Jahr: 1949 Regie: Carol Reed Darsteller: Orson Welles, Joseph Cotton, Alida Valli Weitere Infos: IMDB, Amazon
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