Der Dieb von Bagdad (1924)
Die Märchen aus 1001 Nacht dürften jedem ein Begriff sein. Raoul Walsh pickt sich aus diesen Erzählungen einen zeitlosen Klassiker heraus – als diesen kann man die Geschichte des Diebes von Bagdad wohl mit Fug und Recht bezeichnen. Der Stoff beinhaltet alles, was ein interessanter Abenteuerfilm haben muss: eine sympathische Hauptfigur, die schier hoffnungslose Liebe zu einer Prinzessin und mächtige, fantasiereiche Szenarien, durch die sich unser Held seinen Weg kämpfen muss. Der Plot ist eigentlich ziemlich simpel. Der Dieb von Bagdad (Douglas Fairbanks) verliebt sich bei einem seiner Raubzüge in die Prinzessin der Stadt. Eine aussichtslose Situation eigentlich, aber zu seinem Glück bekommt er eine kleine Chance. So müssen diverse Adlige, die um die Hand der Prinzessin anhalten, das in ihren Augen seltenste und wertvollste Ding heranschaffen, das es auf Erden gibt. Wer die größte Exklusivität ausfindig macht, darf sich als Gemahl der jungen Dame ansehen. Wie das Ganze ausgeht kann man sich leicht ausrechnen. Den Weg zu dem voraussehbaren Finale gestaltet Raoul Walsh jedoch temporeich und vor allem sehr kreativ. So etwas wie Einschränkungen scheint der Regisseur nicht gekannt zu haben und man fragt sich nicht nur einmal wie der Filmemacher zu den ausgefallenen Ideen kam und wie er diese selbst für heutige Augen überzeugend umgesetzt hat. So kann man den “Dieb von Bagdad” ohne weiteres zu den herausragenden Abenteuer-Stummfilmen rechnen: ein Film, der einem wieder einmal zeigt, was 1924 auf der Leinwand schon alles möglich war.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: The Thief of Bagdad Land: USA Jahr: 1924 Regie: Raoul Walsh Darsteller: Douglas Fairbanks, Julanne Johnston, Snitz Edwards Weitere Infos: IMDB, Amazon
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