Dead Girl
Es beginnt mit einem toten Mädchen, das grausam entstellt in einer Wiese liegt. Die meisten Filme würden das Hauptaugenmerk nun auf das Verbrechen legen – und den, der es begangen hat. Regisseurin Karen Moncrieff (”Blue Car”) dreht den Spieß um und lässt uns noch nicht einmal die Tat sehen. Ihr geht es allein um die Opfer: in fünf kunstvoll angeordneten Episoden zeigt sie, wie dieser Mord die unterschiedlichsten Menschenleben von grundauf verändert. Ausgehend von der psychisch labilen Arden (Toni Colette), die die Leiche gefunden hat, spannt sich der Bogen über die Gerichtsmedizinerin (Rose Byrn) und die Mutter des Opfers (Marcia Gay Harden) bis zur anfänglich ahnungslosen Frau des Serientäters (Mary Beth Hurt). Seine stark weibliche Schlagseite (Männer kommen wenn, dann nur am Rande vor) lässt “Dead Girl” etwas einseitig erscheinen. Wer darüber hinwegsehen kann, bekommt einen stellenweise etwas weinerlichen, aber schauspielerisch hervorragenden Independentstreifen geboten. Höhepunkt des abgründigen Dramas um ein Leben nach und mit dem Verbrechen ist sicherlich die Schlussepisode über die letzten Stunden des Opfers: hier darf Brittany Murphy in einer für sie sehr typischen Rolle einmal mehr alle Register ihres Könnens ziehen. “Dead Girl” ist großes kleines Kino, wie man es aus den USA gerne öfter sehen würde.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: The Dead Girl Land: USA Jahr: 2006 Regie: Karen Moncrieff Darsteller: Toni Collette, Brittany Murphy, Giovanni Ribisi, James Franco, Marcia Gay Harden, Mary Beth Hurt Weitere Infos: IMDB, Amazon
Redaktion:
Kommentar zu diesem Beitrag
Kommentare abonnieren